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Souvenirs aus Rom - Das Album der Maxe von Arnim

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Das Album der Maxe von Arnim: Einführung

Diese Pageflow-Präsentation lädt Sie ein, in die Erinnerungen einzutauchen, die Maxe von Arnim 1851/52 auf einer Reise in Rom gesammelt hat. Blättern Sie durch die Seiten ihres Albums und tippen oder klicken Sie dabei auf die getrockneten Blumen und die anderen kleinen Souvenirs, um mehr zu erfahren. Hören Sie als Audioaufnahmen dazu Auszüge aus ihrem Reisetagebuch und erleben Sie den römischen Karneval als Höhepunkt des Aufenthaltes.

Hinweis zur Benutzung: Die Präsentation ist für das Bildschirmformat 16:9 optimiert – Handybildschirme sollten quer gehalten werden.


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Maximiliane von Arnim, genannt Maxe, war das fünfte Kind und die älteste Tochter Bettine und Achim von Arnims.

1818 geboren, war sie zum Zeitpunkt ihrer großen Reise nach Italien 33 Jahre alt. Sie reiste von Oktober 1851 bis Mai 1852 auf Einladung ihres Vetters Louis Brentano und dessen Frau Marie geb. Guaita über Florenz nach Rom und weiter bis nach Neapel, Sorrent und Paestum.

In ihren musischen Talenten ebenso wie in ihren Ansichten bereits gefestigt, genoss Maxe als noch unverheiratete Frau auf der Reise gewisse Freiheiten. Eine durchaus reife, genaue Beobachtungsgabe charakterisiert ihre Reiseerinnerungen.

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Während der gesamten Reise schrieb Maxe Tagebuch und Briefe. Sie zeichnete und sammelte Souvenirs unterschiedlichster Art: Pflanzen und Steine, kleine Antiken, Bekanntschaften und Aufmerksamkeiten.

Das Erinnerungsalbum mit Souvenirs, Maxes Skizzenbuch sowie zwei Bände ihres Reisetagebuches befinden sich heute im Freien Deutschen Hochstift / Frankfurter Goethemuseum.

Sie sind Teil des umfangreichen "Sommerhoff-Nachlasses", mit dem 1978 ein Teil des Nachlasses Maximiliane von Arnims, der späteren Gräfin von Oriola, in den Besitz des Freien Deutschen Hochstifts gelangte.
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Diese Pageflow-Präsentation lädt Sie ein, in die Erinnerungen einzutauchen, die Maxe von Arnim 1851/52 auf einer Reise in Rom gesammelt hat. Blättern Sie durch die Seiten ihres Albums und tippen oder klicken Sie dabei auf die getrockneten Blumen und die anderen kleinen Souvenirs, um mehr zu erfahren. Hören Sie als Audioaufnahmen dazu Auszüge aus ihrem Reisetagebuch und erleben Sie den römischen Karneval als Höhepunkt des Aufenthaltes.

Hinweis zur Benutzung: Die Präsentation ist für das Bildschirmformat 16:9 optimiert – Handybildschirme sollten quer gehalten werden.

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Das Album als Herbarium

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Viele Einträge präsentieren sich als kunstvoll gestaltete, kleine Arrangements.
Ebenso wie Maxe abends, möglicherweise sogar im Bett, die Erlebnisse des Tages mit Bleistift in ihrem Reisetagebuch notierte, ordnete sie auch regelmäßig die gesammelten Blumen und andere Souvenirs und klebte sie in ihr Album. Das erfahren wir wiederholt aus ihrem Tagebuch.


"Am Abend klebten wir unsere getrockneten Blumen ein", notierte sie beispielsweise am 22. Februar 1852, dem ersten Todestag von Georg Brentano, an dem sich die Familie dem sonstigen Trubel der römischen Gesellschaft entzog und zu Hause blieb.


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Efeu (Hedera helix)

möglicherweise Stein-Eiche (Quercus ilex)


möglicherweise Blätter vom Alpenveilchen (Cyclamen)

möglicherweise Leberblümchen (Hepatica) oder Zimbelkraut (Cymbalaria muralis)

Anemone

Schötchen vom Hellerkraut (Thlaspi)

Anemone

Krokus (Crocus)
oder 
Zeitlose (Colchicum)

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möglicherweise Klee (Trifolium)

möglicherweise Klee (Trifolium)?

Frauenhaarfarn (Adiantum)

Frauenhaarfarn (Adiantum)

möglicherweise Hafer (Avena)?

möglicherweise Kugelblume (Globularia)


möglicherweise Blüten von Dickblattgewächsen (Crassulaceae)

möglicherweise Lupine

möglicherweise Lupine

möglicherweise ein Steinkraut (Alyssum)

ein Rötegewächs (Rubiaceae), möglicherweise Meister (Asperula)

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vielleicht Fingerkraut (Potentilla)

Veilchen (Viola)

"Abendüberraschung von Georg am Benourillstag 
als ich mit Harry am Colosseum den Mondschein sah"

Wenn Sie erfahren möchten, wer "Georg" war, und wer noch zu der Reisegesellschaft gehörte, dann können Sie im Inhaltsverzeichnis das Kapitel "Die Reisegesellschaft" anwählen.






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Anemone

Frauenhaarfarn (Adiantum) "Venushaar"

Veilchen (Viola)

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Das Album: Zeichnungen und Souvenirs

Kleine Zeichnungen bilden einen weiteren Bestandteil von Maxe von Arnims Album: In dieser effektvollen Sepiazeichnung hat sie die Erinnerungen an einen Besuch im Vatikan, der bei Fackelbeleuchtung stattfand, festgehalten.

Für mehr Informationen zu Maxes Zeichenversuchen klicken Sie unten auf ihr Skizzenbuch.

Oder begeben Sie sich direkt zu den vielen Highlights des Besichtigungsprogrammes der Reise!





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Gegen Ende ihres Aufenthaltes hatte Maxe ihren Kontakt zu August Kestner, dem hannoverschen Legationsrat am Heiligen Stuhl, intensiviert, wie einige scherzhafte Briefchen in ihrem Album veranschaulichen.

 
An ihre Familie in Berlin schrieb sie dazu: "Ich bin in einem zarten Verhältnis mit dem alten Kestner mit dem ich Briefchen wechsle – was das für ein wunderbar Überbleibsel alter Zeit ist – könnt ihr euch denken, er wird hier schrecklich verwöhnt, ich habe es nicht gethan, und nun verwöhnt er mich – so geht’s!"

Was Maxe mit "Verwöhnen" meint, verraten kleine Briefchen Kestners in ihrem Album...

 
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Dioskur

Victorie

Faun
Bock

Hirt

Krieger

Ziege

Widder

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Dioskur

Victorie

Faun

Bock



Hirt

Krieger

Ziege

Widder

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Wer sich hinter dem "mal occhio" verbirgt, ist nicht bekannt, doch berichtet Maxe immer wieder von Begegnungen mit einem "monsignore mit dem tiefen Blick"

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Mit dem Faschingsdienstag endete das tolle Treiben des römischen Karnevals, das Maxe von Arnim in ihrem Reisetagebuch über zehn Tage hinweg eingehend beschrieben hat. 

In ihrem Erinnerungs-Album findet sich ein handschriftliches Andenken an diesen besonderen Abend am 24. Februar 1852...


Zum Lesen der Notiz, unten "Play" klicken und dann den kleinen Pfeil vom rechten Rand langsam nach links bewegen.


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Alle in der Notiz unterstrichenen Wörter sind Synonyme für "éxtraordinaire, "chic"

Die kleine Sammlung neufranzösischer Ausdrücke des modernen Chics entstand als Erinnerung an die ausgelassene Stimmung dieses Abends, der traditionell den überschäumenden Höhepunkt und Abschluss des römischen Karnevals bildet.

Sein Name "Moccoli" (ital. Kerzenstummel) verweist auf das spielerische Anzünden und Ausblasen der Lichter, das mit dem letzten Erlöschen die Fastenzeit einleitet.

Übersetzt schreibt der unbekannte Verfasser für Maxe:
"Andenken an den phänomenalen Abend der Moccoli, an dem eine junge, außergewöhnliche Dame den Wunsch geäußert hat, die Worte kennenzulernen, um welche die feine Konversationssprache von schicken Linguisten bereichert worden ist. 
Ein Linguist ist nicht immer fesch – aber pyramidalisch glücklich, der eleganten Dame seine Reverenz zu erweisen. 
Rom, am 24. Februar 1852
 
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Vollbild
"Alle Wege führen nach Rom" ist ein Gemeinschaftsprojekt des Arbeitskreises selbständiger Kultur-Institute e.V. - AsKI, gefördert aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Der Beitrag "Souvenirs aus Rom - Das Album der Maxe von Arnim" ist eine Produktion des Freien Deutschen Hochstifts / Frankfurter Goethe-Museums

  • Text und Redaktion: Dr. Neela Struck
  • Gestaltung und technische Umsetzung: Neela Struck und David Koch
  • Redaktionelle Mitarbeit: Franz Fechner und Dr. Jessica Popp
  • Illustrationen: Maxe von Arnim
  • Sprecherin Maxe von Arnim: Wiebke Eckstein
  • Sprecher August Kestner: Andreas Fritsch

Mareike Hennig, Konrad Heumann, Bettina Zimmermann, Nina Sonntag, Sonja Gehrisch und allen Kolleginnen und Kollegen des Freien Deutschen Hochstifts gilt herzlicher Dank für ihre Unterstützung bei der Erschließung des Materials.

Für Auskünfte oder die großzügige Unterstützung mit Abbildungsmaterial sei gedankt: Clemens Bayer vom Palmengarten, Frankfurt am Main, Garten, Wissenschaft und Pädagogik; Sandra Espig, Galerie Bassenge, Berlin; Dr. Anne Viola Siebert, Kestner-Museum Hannover, Stv. Sachgebietsleitung Sammlungen | Antikensammlung; Dr. Lothar Sickel, Rom, Bibliotheca Hertziana / Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte; Michele Benucci, Susanna Sarti; dem Ministero per i beni e le attività culturali, Direzione Generale Biblioteche e Istituti Culturali, Biblioteca Universitaria di Napoli; Dorothee Hock, Hanna Odenbach, Casa di Goethe, Rom; Gernot Frankäuser, Ursula Rudischer Ramona Messerig, Landesmuseum Mainz; Dr. Elisabeth Stürmer, Münchner Stadtmuseum.


Abbildungsnachweis

Hauptstrang
S. 1-9, 11, 13-21: Album der Maxe von Arnim, 1851-52, 21,3 x 17,5 cm, Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum
S. 2: Marie Olfers: Maxe von Arnim, Fotografie nach der Bleistiftzeichnung, Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum, Hausarchiv
S. 10: Jacob Philipp Hackert: Blick auf Rom von der Via Appia, 1796, Öl auf Leinwand, 119,6 x 169,0 cm, Frankfurter Goethe-Museum / Freies Deutsches Hochstift, Foto: David Hall
S. 12: Jacob Philipp Hackert:Die Villa d'Este bei Tivoli, 1785, Öl auf Leinwand, 98,2 x 136,3 cm, Frankfurter Goethe-Museum / Freies Deutsches Hochstift, Foto: David Hall

Erzählstrang "Die Reisegesellschaft"
S. 2 (von links nach rechts): Caroline Bardua (1781-1864): Maximiliane von Arnim, Öl auf Leinwand, 47,8 x 40,2 cm, Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum, Foto: David Hall; Bernhard Peter Rausch (1793-1865, zugeschr.): Louis Brentano, um 1830/33, Öl auf Leinwand, 53,0 x 44,5 cm, Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum, Foto: David Hall; Philipp Veit: Porträt der Marie von Guaita, 1838, Öl auf Leinwand, © GDKE Rheinland-Pfalz, Landesmuseum Mainz, Foto: U. Rudischer
S. 3: Rom; Via Babuino 56, Foto: Hanna Odenbach, Casa di Goethe, Rom
S. 4: Album der Maxe von Arnim, 1851-52, 21,3 x 17,5 cm, Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum.

Erzählstrang "Maxes Zeichnungen"
S. 1-6: Skizzenbuch der Maxe von Arnim, 1851-52, 18,7 x 25,7 cm, Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Erzählstrang "Das Besichtigungsprogramm"
S. 1: Salomon Corrodi: Ansicht des protestantischen Friedhofs in Rom, im Hintergrund die Cestius-Pyramide, 1840, Aquarell, 33,0 x 49,5 cm, Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum
S. 2: Album der Maxe von Arnim, 1851-52, 21,3 x 17,5 cm, Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum
S. 3, 4, 6, 7, 9: Foto: Hanna Odenbach, Casa di Goethe, Rom
S. 5: Franz Hanfstaengl: Porträtfotografie Johann Friedrich Overbeck, 1855, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie, Inv.-Nr. FM 85/101-114
S. 8: Unbekannter Künstler: Ansicht des Terracottensaals im Palazzo Monte di Pietà, kolorierte Lithographie, in: Antiche opere in plastica discoperte, raccolte, e dichiarate da G. Pietro Campana, 2. Ausg. 1851. Neapel, Universitätsbibliothek. Abbildung su autorizzazione della Biblioteca Universitaria di Napoli del Ministero dei Beni e delle Attività Culturali., dott.ssa Maria Lucia Siragusa; dott. Raffaele De Magistris.
S. 10: Georg Laves: Salon August Kestners im Palazzo Tomati, 1853, Aquarell, Leihgabe der Landeshauptstadt Hannover im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover. Repro: Chr. Tepper, Museum August Kestner.
S. 11: Heinrich Müller: Georg August Kestner, 1839, schwarze und rote Kreide, Kohle, weiß gehöht, mit Wasser vermalt, 28,7 x 23,8 cm, Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Erzählstrang: "Maxes Karnevalserlebnisse"
S. 1: Hjalmar Mörner: Corsa dei Cavalli, Taf. 12 in: Il carnevale di Roma, kolorierte Umrissradierung, Rom, Francesco Bourlié, 1820, Reproduktion: www.bassenge.com 
S. 2:  Merigot nach La. Chesnay (Lebensdaten unbekannt): Die Piazza Colonna in Rom mit Karnevalszug (Detail), kolorierte Radierung, Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum
S. 3: Album der Maxe von Arnim, 1851-52, 21,3 x 17,5 cm, Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum
S. 4: Hjalmar Mörner: Il Corso, Taf. 8 in: Il carnevale di Roma, kolorierte Umrissradierung, Rom, Francesco Bourlié, 1820, 
Reproduktion: www.bassenge.com 
S. 5: Il Carnevale di Roma, Radierung, 25,7 x 61,8 mm (Detail), Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum
S. 6: Achille Pinelli (1809-1841): Freitagspredigt im Kolosseum, 1836, Radierung, 44,5 x 56,0 cm Kopenhagen, Thorvaldsens Museum,  www.thorvaldsensmuseum.dk
S. 7: Ippolito Caffi: Moccoli-Abend in Rom, 1834, Öl auf Leinwand, 38,0 x 47,0 cm, Kopenhagen, Thorvaldsens Museum, www.thorvaldsensmuseum.dk

Wir danken für die Erteilung der Reproduktionsgenehmigung und die Überlassung der Bildvorlagen. Trotz sorgfältiger Recherchen ist es nicht in allen Fällen gelungen, die Rechtsinhaber der Abbildungen zu ermitteln. Gegebenenfalls bitten wir um Benachrichtigung.

Freies Deutsches Hochstift
Großer Hirschgraben 23-25
60311 Frankfurt am Main

Tel.: 069-138800
info@goethehaus-frankfurt.de
www.goethehaus-frankfurt.de

Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute - AsKI e.V.
Prinz-Albert-Str. 34
53113 Bonn
Deutschland

Tel.: 0228-224859
info@wege-nach-rom.de
www.aski.org

Registergericht: Amtsgericht Bonn
Registernummer: 4840

Vertretungsberechtigter Vorstand:
Dr. Wolfgang Trautwein

Plattform der EU-Kommission zur Online-Streitbeilegung: https://ec.europa.eu/odr

Wir sind zur Teilnahme an einem Streitbeilegungsverfahren vor einer Verbraucherschlichtungsstelle weder verpflichtet noch bereit.
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Maxes Zeichnungen

Viele Stunden der Reise verbrachte Maxe von Arnim mit Zeichnen. Gemeinsam mit Georg Berna positionierte sie sich draußen, vor dem Motiv und versuchte die Orte, die sie besuchten, aufs Papier zu bannen.

42 solcher Bleistiftzeichnungen "Von Ariolo und Florens über Bellinzona Lugano Como. Pavia. Genua. Batallo. über die Marema. Florenz. Giardino Popolo Fiesole …, Caccin. einige Skizzen von Rom-Tarpei… Fels - Arentino bei Frascati - " haben sich in einem grau-braunen Skizzenbuch im Bestand des Freien Deutschen Hochstifts erhalten.

Sichtbar trägt das kleine Skizzenbuch die Spuren des Gebrauchs: Maxe hielt es in der Hand, drehte es, um mit weichem Bleistift sowohl quer- als auch hochformatige Zeichnungen zu Papier zu bringen.






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Die folgenden Zeichnungen entstanden am 16. Februar in Rom. An diesem Tag notiert Maxe in ihrem Tagebuch: 

"Besuch bei Hansens wo ich mit Georg auf dem tarpeischen Felsen zeichnete..."


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"mein Zeichnen macht mich melancholisch, 
ich kann gar nichts. 
lerne auch nicht mehr, das fühl ich immer mehr" 
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"...unsre Kräfte verließen uns bald gänzlich.

Georg ging an den Fuß des Capitols, kaufte für 1 Bajoc Ricotta für 1 Salami und 1 Brod. wir hielten ein delicat Frühstück zusammen – man kann hier wirklich wenn man‘s versteht mit 3 bajoc den Tag leben." 
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Cestiuspyramide

"Der Eberzio", der rothaarige Hauslehrer von Georg Berna, führt in diesem Kapitel durch das kulturelle Besichtigungsprogramm der Reise.

Von Dezember 1851 bis Ende Februar 1852 besichtigte die Reisegesellschaft die Sehenswürdigkeiten in Rom und unternahm etliche Ausflüge in die Umgebung, darunter Landpartien auf der Via Appia, nach Tivoli und Frascati.

Auch Atelierbesuche und Besichtigungen der illustren römischen Privatsammlungen fanden statt.
Der Blick in Försters Handbuch für Reisende in Italien in der 4. Auflage von 1848 verdeutlicht, dass etliche der vermeintlich exklusiven Programmpunkte sich um die Jahrhundertmitte längst als touristisches Angebot für eine breite Masse etabliert hatten.


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Reiseempfehlung aus Försters Handbuch für Reisende in Italien, 4. Aufl. 1848

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Atelierbesuche, aus: Försters Handbuch für Reisende in Italien, 4. Aufl. 1848.



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Overbecks Atelier befand sich in einem Teil des Palazzo Cenci im römischen Ghetto. Lange Zeit war der aus mehreren Gebäudeteilen bestehende Palazzo unbewohnt geblieben, nachdem er im 17. Jahrhundert Schauplatz einer grausamen Familientragödie geworden war: Mitglieder der Familie Cenci hatten hier der Tyrannei des äußerst gewalttätigen Francesco Cenci ein Ende bereitet, und ihr Familienoberhaupt ermordet.

Die Protestantin Maxe von Arnim gruselt sich weniger vor diesem düsteren Stoff, der im 19. Jahrhundert Autoren von Shelley über Stendhal bis hin zu Alexandre Dumas inspiriert hat, sondern wegen des ihr fremden, frömmelnden Katholizismus Overbecks.

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Privatsammlungen in Rom, aus: Försters Handbuch für Reisende in Italien, 4. Aufl. 1848


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Am 19. Februar besichtigt die Reisegruppe einen Teil der berühmten Antikensammlung des Giampietro Campana, dem Direktor des Bankinstituts Monte di Pietà, der einen enormen Schatz antiker und etruskischer Altertümer anhäufte, bevor er 1858 wegen Veruntreuung von Geldern zu 20 Jahren Haftstrafe verurteilt wurde.
Die Sammlung des Campana verteilte sich auf mehrere Standorte in Rom: seine Wohnung in der Via Babuino mit erweiternden Lagerräumen in der Via Margutta, in denen er antike Statuen präsentierte, seine Villa bei San Giovanni in Laterano sowie Schauräume im Bankgebäude Monte di Pietà. Offenbar waren Brentanos in letzterem zu Besuch und bestaunten dort Campanas Terrakotten-Sammlung - architektonische Reliefs aus Ton, die nach ihrem Entdecker bis heute "Campana-Reliefs" genannt werden.

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Kurz vor der Abreise aus Rom besucht Maxe die Sammlung August Kestners, dem hannoverschen Legationsrat am Heiligen Stuhl. Kestner lebte seit 1817 in Rom und hatte eine stattliche Kunstsammlung zusammengetragen, die er interessierten Gästen in seinen Amtsräumen im Palazzo Tomati in der Via Gregoriana 42 präsentierte.

Kestners Schätze umfassten eine beachtliche Sammlung antiker Kleinkunst: Gemmen, Tonlampen und Tesserae, Kleinplastiken in Marmor und Bronze sowie Gemälde, Majolika und Musikinstrumente aus der Renaissance.

3 Aquarelle, die Kestners Großneffe Georg Laves nach Kestners Tod 1853 von Salon, Arbeits- und Empfangszimmer angefertigt hat, zeigen seine Wohnung als ein veritables Museum.





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Die große Italienreise nahm ihren Ausgang in Frankfurt und wurde im eigenen Wagen durchgeführt, der von vier, oft auch sechs Postpferden gezogen wurde. Wo die Eisenbahn benutzt werden konnte, wurde der Wagen verladen. 9 Personen zählte die Reisegesellschaft: Maxe von Arnim, Louis und Marie Brentano, ihre Tochter Maria und den 15-jährigen Georg Berna aus Marie von Guaitas erster Ehe. Mit von der Partie waren überdies Georg Bernas Hauslehrer, Dr. Ebertz, die französische Gouvernante Frau Lütterode, die Zofe Kätchen und der Diener Christian.




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MAXE

LOUIS

MARIE

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EBERZIO

GEORG

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Hier sieht man Maxe von Arnim, die Hauptperson der Geschichte, auf einem Porträt Caroline Barduas.


Häufiger ließ sie sich wie hier "all'antica" malen - so beispielsweise auch 1849 von dem Frankfurter Maler Edward von Steinle, der sie ebenfalls mit Lorbeer bekränzt in Dreiviertelansicht vor einer Säule malte.
 
Caroline Bardua und ihre Schwester Wilhelmine waren mit der Familie Arnim befreundet und gründeten mit den Bettine-Töchtern Maxe, Armgart und Gisela 1843 in Berlin den "Kaffeter"-Kreis - einen Salon, zu dessen wöchentlichen Sitzungen alle Mitglieder einen Beitrag vorzubereiten hatten: von Kompositionen über Theaterstücke bis hin zu Zeichnungen und Gemälden. 

Caroline Bardua malte alle drei Arnim-Schwestern. Besonders gern saß offenbar Maxe Porträt, die sich wohl auch auf ihrer Romreise porträtieren ließ: Wiederholt weist ihr Tagebuch die Notiz "Stunde bei Corodi" auf und ein Corodi erscheint auch mit 6 scudi direkt vor dem Italienischlehrer in ihrem Ausgabenregister.
...
 


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Louis Brentano war Maxe von Arnims Vetter und der Sohn von Georg Brentano, in dessen Frankfurter Haushalt Maxe und Armgart von Arnim von 1829 bis 1834 lebten und wohin sie auch später immer wieder gern zurückkehrten - nicht zuletzt 1849/50, um den Onkel bis zu seinem Tod zu pflegen.

Der Louis, den man hier sieht, ist um viele Jahre jünger als der Louis, mit dem Maxe 1851/52 auf Italienreise ging. Ungefähr zu der Zeit, als das Porträt entstand, 1831, hatte Maxe selbst ein Auge auf ihren Vetter geworfen - konkurrierte bereits damals aber mit Marie von Guaita, die Louis später heiratete. Womöglich erklären sich vor diesem Hintergrund auch die leichten Spannungen, die immer wieder aus Maxes Zeilen zu lesen sind, etwa wenn sie genervt von der großen "Unruhe" Louis' schreibt.

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Marie Brentano, geb. von Guaita, war eine Nichte Clemens Brentanos und Bettine von Arnims. Sie heiratete am 30.4.1840 Louis Brentano in zweiter Ehe und brachte ein beträchtliches Vermögen und einen Sohn, Georg (1836-1865), aus ihrer ersten Ehe mit dem Frankfurter Seidenhändler Johann Anton Berna (1813-1836) mit.

Das gerade einmal zehnjährige "Mickelchen", Louis und Maries gemeinsame Tochter Marie, reiste ebenfalls mit nach Italien. 

Philipp Veit malte Marie 1838 als elegante und ausnehmend teuer gekleidete junge Witwe: die zierliche junge Frau in schwarzem Kleid verschwindet nahezu in dem üppig mit Pelz verbrämten Mantel. An ihrem Handgelenk trägt sie die zwei Eheringe, die mit einer Kette verbunden sind.

Der Reichtum der Brentanos bescherte Maxe auf der gemeinsamen Reise etliche Annehmlichkeiten, wie die Wohnung im vornehmsten Teil der Stadt oder einen Balkon zum Corso, der für die gesamte Dauer des römischen Karnevals angemietet wurde. 




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Dr. Anton Eberz, Lehrer an der katholischen Selektenschule, begleitete die Reisegesellschaft als Hauslehrer von Georg Berna. Auch machte er häufig den Cicerone und belehrte die Reisegesellschaft mit langen Erläuterungen zu den reichen Kunstdenkmälern Italiens. 

Hier sehen wir den rothaarigen "Eberzio" gestiefelt und gespornt zur Abfahrt bereit, wie ihn Maxe in einer Skizze in ihrem Album festgehalten hat: "der Doctor erwartet seine Freunde auf dem Neckar Bahnhof / etwas blass theils über den Abschied seiner Frau, theils / aufgeregt dadurch, daß er bald die herrlichen Kunstschaetze Roms sehen wird"

Das bunte Treiben des Römischen Karnevals mied der Eberzio laut Maxes Erzählungen ebenso wie die französische Gouvernante, das offenbar häufig übellaunige "Fräulein Lütterode", deren Griesgrämigkeit Maxe in ihrem Tagebuch besonders pointiert karikiert hat.


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Diese Bleistiftzeichnung eines geharnischten Ritters zu Pferde könnte sich als ein "Ritter Georg" interpretieren lassen und damit entweder eine Anspielung auf Maxes jugendlichen Reisebegleiter Georg Berna (1836-1856)  oder auf Georg von der Groeben (1817-1894), ihren damaligen Verlobten, beinhalten.

Mit Georg Berna verbrachte sie viel Zeit auf der Reise, beispielsweise beim gemeinsamen Zeichnen. Berichte von "Georg" sind sehr präsent in ihrem Tagebuch.

Georg von der Groeben hingegen bildete ursprünglich den Anlass, die Reise zu unternehmen, da Maxe hoffte, sich in Rom mit ihm vermählen zu können. Das Treffen kam nicht zustande. Aus Maxes Briefen wissen wir, dass auch das Reisetagebuch, das sie mit viel Fleiß führte, als Geschenk für Georg von der Groeben gedacht war. Mindestens eins von mehreren Notizbüchlein übersandte sie zu diesem Zweck an ihre Familie in Berlin.

Die Verlobung wurde kurz nach ihrer Rückkehr, als klar war, dass die Eltern von der Groebens ihre Zustimmung nicht erteilen würden, gelöst und so wissen wir nicht, ob die Bücher je an ihren Bestimmungsort gelangten.




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Carneval di Roma

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Um 3 Uhr wieder auf den Carneval. Das tolle Treiben immer dasselbe – aber an einzelnen Orten wird so arg mit Mehl und Confetti geworfen daß wir wie die Müller nach Haus kamen – wir hatten einen Stopfkorb voll Blumen die waren mit einer Fahrt verworfen.
Mühlberg zeigte mir seine Kunst im Zielen, wo er wollte traf er sie mit Cacao Bohnen, Harry hatte eine große Angel auf seinem Balcon mit der lancirte er Blumen und allerlei Gallantrien in den Wagen. ein schöne Americanerin schickte uns Boukets mit ihren Visitenkarten, da sie unser Vis a vis sind auf dem Corso. –  Um 6 Uhr zum Essen zu Arnims....
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18. Febr. 1852:
die "grandiose torloniaische Abfütterung"

21. Febr. 1852:
zum Großen Künstlerball

23. Febr. 1852: "großer aller brillantester, berühmter Ball bei General"

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Um 3 Uhr ging es wieder auf den Carneval, da heut einer der Haupt Tage war, wir hatten die hübsche Burckart bei uns die mit ihren schönen Augen ihrem anmuthigen Wesen uns alle entzückte, Champagner und Kuchen erquickte die Gesellschaft und so sahen wir wieder lang den vorbeiziehenden Maskenzügen zu. Besonders nahm das Volk heut mehr Antheil und hatte sich vielfältig verkleidet. 

Die Harlekins spazierten in langen Zügen vorüber, Boukets flogen wieder hin und her hie und da gab es heftige Bombarden mit Confetti und zwar so daß wir oft flüchten mussten ins Zimmer; […] wir versuchten eine Fahrt es war aber heut so gedraengt voll in der Babuino, daß wir nachdem wir wohl ein Stunde in der Babuino u auf dem spanischen Platz gehalten unverrichteter Sache zurückkamen; … 


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