Alle Wege führen nach Rom
Friedrich IV. von Sachsen-Gotha-Altenburg und die Sehnsucht nach ItalienIm Jahr 1805 betritt der Gothaer Prinz Friedrich zum ersten Mal italienischen Boden. Ein lang gehegter Wunsch geht in Erfüllung ...
Mobile Geräte bitte quer halten!
Ein Prinz auf Abwegen
Friedrich träumte seit Jugendtagen von einem selbstbestimmten Leben fernab der höfischen Etikette, dem er auf seiner Reise nach Rom noch im selben Jahr hoffnungsvoll entgegenblickte.
Friedrich in Gotha
Der Gothaer Musenhof
Um 1800 bildete Gotha neben Weimar eines der bedeutendsten Zentren für Kunst und Kultur in Mitteldeutschland. In diesem Umfeld, beeinflusst von seiner musikliebenden Mutter Charlotte Amalie, wuchs Friedrich auf. Musiker, Maler und Schriftsteller - darunter etwa Carl Maria von Weber und Johann Wolfgang von Goethe - gingen auf Schloss Friedenstein ein und aus.
Emil Leopold August (1772-1822)
Regentschaft als Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg von 1804 bis 1822.
Zwei Sonderlinge
Sowohl Friedrich, als auch sein älterer Bruder August mochten nicht so recht in das Bild zweier Prinzen passen. Sie verstanden sich vielmehr als Freigeister, als Kunstliebhaber und -sammler, als Musiker und Poeten.
Friedrich (1774-1825)
Regentschaft als Herzog Friedrich IV. von Sachsen-Gotha-Altenburg von 1822 bis 1825.
Sehnsuchtsland Italien
Verschiedene Kuraufenthalte und das mediterrane Klima Roms sollten Linderung verschaffen. Zudem verstarb am 20. April 1804 Friedrichs Vater, Herzog Ernst II., welcher Friedrich eine ausgedehnte Reise bisher verwehrt hatte. Das Regentschaftsamt übernahm Emil August.
Frei von Verantwortung konnte Friedrich nun das Leben anstreben, von dem er so lange geträumt hatte - er reiste noch im selben Jahr aus Gotha ab. Ab 1805 hielt er sich in Italien auf. Über Verona, Bologna und Florenz erreichte er am 10. November 1805 schließlich das Ziel Rom - eine Stadt, die Freigeister aus ganz Europa anzog.
Italiensehnsucht
Italiensehnsucht - AntikensehnsuchtWarum war Italien als Reiseziel so beliebt?
Eine deutsche Kolonie
Bürgerliche Geselligkeit
Wie lebte man als Fremder in Rom?
Die italienische Hauptstadt und ihre gesellschaftlichen Entwicklungen zu Beginn des 18. Jahrhunderts.
Römische Künstlerrepublik
Friedrich in Rom
Finalmente a Roma1805 betritt Prinz Friedrich zum ersten Mal italienischen Boden.
Nach der ersten Italienreise von 1805 bis 1806 hielt sich Friedrich nur wenige Monate (und auch nur auf Drängen des Hofstaates) in Gotha auf. Bereits 1807 zog es ihn wieder nach Rom, wo er drei Jahre blieb. Es folgte ein vierjähriger Aufenthalt in Gotha bis zum Jahr 1814. Hernach lebte Friedrich wieder bis 1820 – das letzte und längste Mal – in der Ewigen Stadt.
Aufenthaltsorte in Rom
In der Karte sind Orte verlinkt, die Prinz Friedrich während seiner Zeit in Rom besucht hatte. Durch Anklicken gelangen Sie an den entsprechenden Ort, durch Scrollen gelangen Sie wieder zum Stadtplan.
Blick in Friedrichs Garten in Rom
Bei Familie Humboldt
Vatikan
Monte Aventino
Caffè Greco
Villa Borghese
Porta del Popolo
Teatro Valle
Ausflug nach Neapel
Auf dem Weg nach Albano
Palazzo nahe Sant‘Andrea della Valle
Abschied von Rom1820 verließ Prinz Friedrich seine italienische Heimat. Es sollte ein Abschied für immer werden.
Die letzten Jahre
Die Sehnsucht nach ItalienEin schicksalhaftes Leben
Mit diesen Zeilen aus Rom protestierte Friedrich gegen die Absichten seines Hofstaates, ihn nach Gotha zurückzuholen. Zum Leben als regierender Herzog war er weder gewillt, noch gesundheitlich fähig. An einer Vermählung, die die männliche Erbfolge des Herzogtums sichern sollte, hatte er kein Interesse.
Zeitlebens muss ihm seine Heimat fremd erschienen sein, die Fremde hingegen als Heimat. Die ersehnte Durchdringung von Kunst und Leben sah er allein in Rom verwirklicht. Die letzten Lebensjahre verbrachte Friedrich in Gotha, wo er eine Umstrukturierung der herzoglichen Sammlungen veranlasste.
Öl auf Leinwand, wahrscheinlich zw. 1815 und 1820 entstanden
Geschenk des Papstes an Prinz Friedrich
Auf dieser Seite können Sie einige von Friedrichs Kunstschätzen aus Italien entdecken. Durch Anklicken gelangen Sie zu dem entsprechenden Objekt, durch Scrollen gelangen Sie wieder zur Museumsansicht.
Altmexikanische Vogelkopfmaske
wahrscheinlich aus den Vatikanischen Sammlungen von Kammerdiener Buttstädt in Friedrichs Auftrag in Rom erworben
Freundschaftstempel
von Friedrich als Geschenk an Papst Pius VII um 1822 in Auftrag gegeben
Gemälde aus der Sammlung Giustiniani
Ankauf von zwölf Gemälden der italienischen Renaissance und des Frühbarocks
Jacob Wilhelm Mechau - Rom-Ansicht
Öl auf Leinwand, um 1790seit 1880 in der Sammlung Schloss Friedenstein nachweisbar
Mosaikbilder
zwei Mosaikbilder von Giacomo Raffaelli, Geschenke von Papst Pius an Herzog August, überreicht durch Prinz Friedrich
Antike Sparbüchse
römische Reliefkeramik, 1.-2. Jh. v. Chr., 1809/10 bei Friedrichs Ausgrabungen auf dem Aventin entdeckt
Antike Kratere
Geschenke an Friedrich von Papst Pius und Caroline Murat, Königin von Neapel
Porträt Pius
nach Vincenzo Camuccini
Öl auf Leinwand, wahrscheinlich zw. 1815 und 1820 entstanden
Obelisk
polierter roter Granit, 18. Jh.
Geschenk des Papstes an Prinz Friedrich
Kunstschätze aus Italien
Friedrichs Ankäufe und Geschenke aus Rom trugen einen wichtigen Teil zu den Friedensteinschen Sammlungen bei. Viele der Objekte können heute im
zwischen 1864 und 1879
am Fuße des Schlosses errichteten Herzoglichen Museum besichtigt werden.
Auf dieser Seite können Sie einige von Friedrichs Kunstschätzen aus Italien entdecken. Durch Anklicken gelangen Sie zu dem entsprechenden Objekt, durch Scrollen gelangen Sie wieder zur Museumsansicht.
Pompejanische Gemälde
3. Pompejanischer Stil, 20 v. Chr.-50 n. Chr., 1809/10 bei Friedrichs Ausgrabungen auf dem Aventin entdeckt
Franz Ludwig Catel - Blick in den Garten des Palazzo in Rom
Öl auf Holz, 1818
Friedrichs Erbe
Dass eine Zerschlagung und Veräußerung der herzoglichen Sammlungen nach Friedrichs Tod verhindert werden konnte, ist dessen Testament zu verdanken. Er ließ am 13. Dezember 1824 verfügen, dass der gesamte Nachlass seiner Familie zu einem Fiedeikommiss erhoben werden sollte. Jene testamentarische Verfügung ebnete den Weg für die heutigen Gothaer Museen. Die von Friedrich in Italien erworbenen Antiken bildeten den Grundstock der Friedensteinschen Antikensammlung, welche von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha erweitert wurde.
Bereits 1832 hieß es in einem Zeitungsartikel, dass man derartig umfangreiche Sammlungen "[...] kaum in irgend einer anderen Residenz von 13.000 Einwohnern finden dürfte".
Schloss Friedenstein Gotha - Impressum
Prinz Friedrichs Geburtsstätte in GothaSchloss Friedenstein
Friedrich IV. von Sachsen-Gotha-Altenburg und die Sehnsucht nach Italien Impressum
Friedrich IV. von Sachsen-Gotha-Altenburg und die Sehnsucht nach Italien Impressum
Der Beitrag "Friedrich IV. von Sachsen-Gotha-Alternburg und die Sehnsucht nach Italien" ist eine Produktion der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha.
- Redaktion: Elisabeth Hiese
- Text: Elisabeth Hiese, Katja Vogel, Uta Wallenstein
- Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Ingrid Dettmann, Franz Fechner, Dr. Jessica Popp
- Sprecher: Lydia Fuchs, Michael Mienert, Jannek Petri
- Tonaufnahme und -bearbeitung: David Koch
- Filmaufnahme und -layout: Paul Ruben Mundthal
- Bildlayout: Elisabeth Hiese
- Tonlayout: Daniel Sütterlin
- Interviewpartner: Ute Däberitz, Dr. Timo Trümper, Uta Wallenstein
Ein herzliches Dankeschön allen Kolleginnen und Kollegen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, der Universität Erfurt - Forschungsbibliothek Gotha sowie Eric Jeitner und Daniel Sütterlin vom MDR Thüringen für ihre fachkundige Hilfe und Unterstützung!
Quellen
Literatur:
- Aldenhoven, Carl: Katalog der Herzoglichen Gemäldegalerie,
Gotha ca. 1890
- Bube, Adolf: Das Herzogliche Kunstkabinet zu Gotha, Gotha
1869
- Bott, Gerhard; Spielmann, Heinz (Hg.): Künstlerleben in Rom.
Berthel Thorvaldsen (1770-1844). Der dänische Bildhauer und seine deutschen
Freunde (Ausst.-Kat.), Nürnberg 1991
- Däberitz, Ute: Sonnenfächer und Luftwedel. Die Fächersammlung Herzog Augusts von Sachsen-Gotha-Altenburg (Bestandskatalog), Gotha 2007
- Danesi
Squarzina, Silvia (Hg.): Caravaggio in Preußen. Die Sammlung Giustiniani und
die Berliner Gemäldegalerie (Ausst.-Kat.), Berlin 2001
- Die Herzogliche Sammlung auf dem Friedenstein zu Gotha. Die Herzogliche Bibliothek, das Münzkabinett, das Kunst- und Naturalien-Kabinett, Sonderdruck aus: Abend-Zeitung 1832, Nr. 92, 93, Dresden/Leipzig 1832
- Dobritzsch, Elisabeth: Barocke Zauberbühne. Das Ekhof-Theater im Schloß Friedenstein Gotha. Gothaisches Museumsjahrbuch 2005, Weimar/Jena 2004
- Eberle, Martin: Herzogliches Museum Gotha, Halle/Saale 2013
- Eberle, Martin: Monumente der Sehnsucht. Die Sammlung
Korkmodelle auf Schloss Friedenstein Gotha, Heidelberg 2017
- Kunze, Max (Hg.), Pawlitzki, Brigitte: Antik wird Mode.
Antike im bürgerlichen Alltag des 18. und 19. Jahrhunderts (Ausst.-Kat.),
Ruhpolding/Mainz 2009
- Kunze, Max (Hg.): Klassizismus in Deutschland und Italien
(Ausst.-Kat.), Ruhpolding/Mainz 2011
- Maurer, Golo: Italien als Erlebnis und Vorstellung. Landschaftswahrnehmung deutscher Künstler und Reisender 1760-1870, Regensburg 2015
-
Noack, Friedrich:
Deutsches Leben in Rom 1700 bis 1900, Stuttgart 1907
- Schuttwolf, Almuth: Verlustdokumentation der Gothaer Kunstsammlungen. Band II, Die Gemäldesammlung, Gotha 2011
- Steguweit, Gisa: Herzog wider Willen. Friedrich IV. von
Sachsen-Gotha-Altenburg (1822-1825), Bucha 2017
- Voermann, Ilka: Die Kopie als Element fürstlicher Gemäldesammlungen im 19. Jahrhundert, Berlin 2012
- von Goethe, Johann Wolfgang: Italienische Reise, Frankfurt/Main 2009
- Wallenstein, Uta: „Über Napoleon…“. Auf den Spuren des
Kaisers der Franzosen in Gotha (Ausst.-Kat.), Gotha 2006
- https://books.google.de/books?id=1z9bAAAAcAAJ&lpg=PA283&ots=UcDRCqv9N9&dq=giacomo%20raff..., abgerufen am 07.08.2019
- Wirth, Irmgard, "Catel, Franz Ludwig" in: Neue
Deutsche Biographie 3 (1957), S. 175-176 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119022079.html#ndbcontent,
abgerufen am 08.08.2019
- https://www.khm.at/de/object/cd10c7f376/, abgerufen am 31.07.2019
-
Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe. Digitale Edition, http://weber-gesamtausgabe.de/A000545 (Version 3.4.2 vom 8. Februar 2019), letzte Änderung am 20. Dezember 2017, abgerufen am 31.07.2019
- https://web.archive.org/web/20140116193033/http://w3.uniroma1.it/cattedra_danesi_squarzina/En/Statica.asp?CodiceFunzione=I, abgerufen am 01.08.2019
- http://fm.biblhertz.it/fmi/xsl/buildrecord.xsl?-lay=www&-max=10&-find=&eventrelation_bui..., abgerufen am 12.08.2019
- Seite Friedrich: Steguweit 2017, S. 14-15, 26
- Seite August: Däberitz 2007, S. 6
- Seite Eine deutsche Kolonie: Peters, Ursula: Das Ideal der Gemeinschaft, in: Bott/Spielmann 1991, S. 157-187, hier S. 174,175
- Seite Bürgerliche Geselligkeit: Peters, Ursula: Das Ideal der Gemeinschaft, in: Bott/Spielmann 1991, S. 157-187, hier S. 158
- Seite Porta del Popolo: von Goethe 2009, S.133
- Seite Der Papst als Mäzen: Steguweit 2017, S. 158
- Seite Die Sehnsucht nach Italien: Steguweit 2017, S. 9
- Seite Friedrichs Erbe: Abend-Zeitung 1832, S. 368
- Seite Friedrich: Ausschnitt aus String Quartet No. 11 in E Major, Op. 43, "Quatuor brillant" von Louis Spohr, mit freundlicher Genehmigung der Naxos Deutschland Musik & Video Vertriebs-GmbH
Bildnachweis
Kapitel I: Alle Wege führen nach Rom
1. Jacob Wilhelm Mechau: Romansicht, vom Monte Mario aus gesehen. Öl auf Leinwand, um 1790. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sg702;
2. Christian Gottlieb Schick: Portrait Friedrichs IV in Rom. Öl auf Leinwand, 1806. © Stiftung der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha’schen Familie
Kapitel II: Friedrich in Gotha
3. Laubenzimmer auf Schloss Friedenstein. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Fotograf: Marco Karthe;
4. Josef Grassi: Portrait Friedrichs IV von Sachsen-Gotha-Altenburg. Öl auf Leinwand, etwa 1792. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sg140;
4a. Musikzimmer auf Schloss Friedenstein. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Fotograf: Paul-Ruben Mundthal;
4b. Carl Hellfarth d.Ä., Friedrich IV., 1825-1848, Lithographie, SSFG, o. Inv.-Nr., aus: „Bildnisse / der / verewigten / Herren Herzöge / von / Sachsen-Gotha und Altenburg; / Ihrer Hoheit / der / Durchlauchtigsten Frau Herzogin / Caroline Amalie, / Verwitweten Frau Herzogin / von / Sachsen-Gotha und Altenburg, in / tiefster Unterthänigkeit / gewidmet.“, Gotha: C. Hellfarth's Steindruckerei, [fol. 8r];
4c. Ekhof-Festival, Garten der Lüste. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Fotograf: Olaf Ittershagen;
5. Josef Grassi: Portrait Augusts von Sachsen-Gotha-Altenburg. Öl auf Leinwand. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sg130;
5a. Pompeijanisches Zimmer auf Schloss Friedenstein. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Fotograf: Marco Karthe;
5b. Ludwig Doell: Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg, Öl auf Leinwand, 1807. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sg157;
6. Mittelitalien oder Karte vom Großherzogtum Toscana. © Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt, Inv.-Nr.: SPK_547-112969593
Kapitel III: Italiensehnsucht
7. Deutscher Meister: Dame auf einer Gartenbank, Öl auf Leinwand. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sg416;
8. Dächer in Rom. © privat;
8a. Adriaen van Eemont: Südliche Landschaft mit Reiter. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sg708;
8b. Paul Emil Jacobs: Liegende Venus mit Amor, Rom. Öl auf Leinwand, 1839. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sg313;
8c. Ludwig Doell: Prinzessin Louise von Sachsen-Gotha-Altenburg. Öl auf Leinwand, 1812. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sg1004
Kapitel IV: Friedrich in Rom
9. Spanische Treppe. © privat;
10. Plan von Rom. © Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt, Inv.-Nr.: SPK_547-112973345;
10a. Petersdom. © privat;
10b. R.L. Bombelli nach Vincenzo Camuccini: Papst Pius VII. Öl auf Leinwand. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sg636;
10c. Pietro Ruga: Veduta esterna della Basilica di S. Pietro in Vaticano. Anfang 19. Jh., kolorierte Radierung. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: Top/R7;
10d. Porta del Popolo. © privat;
10e. Roma a colpo d’occhioguida indispensabile al vistatore. © Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt, Inv.-Nr.: SPK_547-113294476;
10f. Villa Borghese. © privat;
10g. Dichterzimmer auf Schloss Friedenstein. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Fotograf: Paul-Ruben Mundthal;
10h. Unbekannt: Lesekränzchen im Hause Purgold, Zeichnung. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sg244;
10i. Willem Reuter: Karneval in Rom, Öl auf Leinwand, um 1670. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sg501;
10j. Cafè Greco. © privat;
10k. Franz Ludwig Catel: Garten des Prinzen Friedrich in Rom, 1818. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sg1238, Fotograf: Elisabeth Hiese;
10l. Sant’Andrea della Valle. © privat;
10m. Antike Öllampe © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Fotograf: Elisabeth Hiese;
10n. Antike Öllampe © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Fotograf: Elisabeth Hiese;
10o. Plan Topographique de la Campagne Rome. © Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt, Inv.-Nr.: SPK_547-112557481;
10p. Unbekannt: Hafenszene (Blick auf den Vesuv). © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Verlustobjekt;
11. Unbekannt: Arkadische Landschaft. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sg1000
Kapitel V: Die letzten Jahre
12. Christian Gottlieb Schick: Portrait Friedrichs IV in Rom. Öl auf Leinwand, 1806. © Stiftung der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha’schen Familie;
13. Herzogliches Museum Gotha. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Fotograf: Jens Fischer;
13a. Pompejanische Wandgemälde, Öl auf Leinwand, um 1810. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Fotograf: Elisabeth Hiese;
13b. Jacob Wilhelm Mechau: Romansicht, vom Monte Mario aus gesehen. Öl auf Leinwand, um 1790. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sg702;
13c. Rom Panorama, vom Monte Mario aus gesehen. © privat;
13d. Gemäldegalerie, historische Aufnahme. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha;
13e. Detailansicht Gemäldegalerie, historische Aufnahme. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha;
13f. Freundschaftstempel. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: MS064;
13g. Giacomo Raffaelli: Cestiuspyramide, Mikromosaik, um 1800. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sgp3;
13h. Giacomo Raffaelli: Mühle bei Tivoli, Mikromosaik, um 1800. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sgp2c;
13i. Miniatur-Nachbildung des Obelisken auf der Piazza del Montecitorio in Rom, Polierter roter Granit, 18. Jahrhundert. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Fotograf: Elisabeth Hiese;
13j. Glockenkrater, Terracotta, 380 v. Chr. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: AVa154;
13k. Franz Ludwig Catel: Garten des Prinzen Friedrich in Rom, 1818. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sg1238, Fotograf: Elisabeth Hiese;
13l. Franz Ludwig Catel: Garten des Prinzen Friedrich in Rom, Ausstellungsraum auf Schloss Friedenstein. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sg1238, Fotograf: Elisabeth Hiese;
13m. Franz Ludwig Catel: Garten des Prinzen Friedrich in Rom, Rückseite. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Inv.-Nr.: sg1238, Fotograf: Elisabeth Hiese;
14. Antikensammlung im Herzoglichen Museum Gotha. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Fotograf: Lutz Ebhardt
Kapitel VI: Schloss Friedenstein Gotha – Impressum
15. Marmorzimmer auf Schloss Friedenstein. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Fotograf: Marco Karthe;
16. Luftbildaufnahme von Schloss Friedenstein. © Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Fotograf: Thomas Walkling
Stiftung Schloss Friedenstein Gotha
Schlossplatz 1
99867 Gotha
Tel.: 03621-8234-0
E-Mail: service@stiftung-friedenstein.de
Website: www.stiftungfriedenstein.de
Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute - AsKI e.V.
Prinz-Albert-Str. 34
53113 Bonn
Tel.: 0228-224859
E-Mail: info@wege-nach-rom.de
Website: www.aski.org
Registergericht: Amtsgericht Bonn
Registernummer: 4840
Vertretungsberechtigter Vorstand:
Dr. Wolfgang Trautwein
Plattform der EU-Kommission zur Online-Streitbeilegung: https://ec.europa.eu/odr
Wir sind zur Teilnahme an einem Streitbeilegungsverfahren vor einer Verbraucherschlichtungsstelle weder verpflichtet noch bereit.
Friedrich
Diese Konzerte wurden sowohl in den privaten Räumlichkeiten als auch Audienzräumen veranstaltet. Größere Aufführungen und Konzerte wurden hingegen im barocken Ekhof-Theater gespielt.
Ausschnitt aus Louis Spohrs String Quartet No. 11 in E Major, Op. 43, "Quatuor brillant"
Musikzimmer auf Schloss Friedenstein
Friedrich und die Musik
Auf Schloss Friedenstein ließ man regelmäßig Konzerte veranstalten, bei denen Prinz Friedrich nicht selten sein Können als Tenor unter Beweis stellte. Allein im Jahr 1796 wurden 26 Konzerte im Friedensteinschen Fourierbuch verzeichnet.
Diese Konzerte wurden sowohl in den privaten Räumlichkeiten als auch Audienzräumen veranstaltet. Größere Aufführungen und Konzerte wurden hingegen im barocken Ekhof-Theater gespielt.
Friedrich
Beide Prinzen waren von attraktiver, wenn auch eigenwilliger Gestalt: großgewachsen, weiße Haut, weißblondes Haar. Caroline Jagemann, Sängerin und Schauspielerin in Weimar, beschrieb Prinz Friedrich wie folgt.
Diese Dinge führen an den Galgen ...
Während sich Friedrich in Gesang und Klavier ausbilden ließ, war Vater
Ernst um die Entwicklung seines Sohnes besorgt, wie er in einem Brief an
Friedrich aus dem Jahr 1794 entschieden erklärte.
Friedrich und die Musik
Zu Friedrichs Bekannten in Gotha zählte auch der Konzertmeister Louis
Spohr (1784-1859). Dieser schuf für den musisch begabten Prinzen diverse
Musikstücke. Besonders zur italienischen Musik hegte Friedrich eine
innige Affinität.
Ausschnitt aus Louis Spohrs String Quartet No. 11 in E Major, Op. 43, "Quatuor brillant"
Caffè Greco
Caffè Greco
Vogelmaske
Ankäufe von Kunstschätzen in RomAltmexikanische VogelkopfmaskeUte Däberitz, wissenschaftliche Mitarbeiterin auf Schloss Friedenstein, berichtet über ein außergewöhnliches Stück Zeitgeschichte.
August
August
Heute verdankt Schloss Friedenstein einen großen Teil seiner Sammlungen Emil August von Sachsen-Gotha-Altenburg. Darunter Objekte aus dem Orient, Südostasien und Ägypten sowie eine der bedeutendsten Fächersammlungen Deutschlands.
Es ist anzunehmen, dass Friedrich während seiner Italienaufenthalte von August beauftragt wurde, sowohl europäische, als auch außereuropäische Stücke zu erwerben. Auch gelangten einige Geschenke hochrangiger Persönlichkeiten für Herzog August über Friedrich in die Gotha'schen Sammlungen.
Friedrich und die Musik
Friedrich und die MusikAufführungen im Ekhof-Theater
Unter Augusts Regentschaft wurden einige an Kostümen und Dekoration äußerst üppig ausgestattete Stücke aufgeführt. So fand beispielsweise im Jahr 1807 eine Aufführung einer italienischen Oper statt, welche Prinz Friedrich zu fast einem Drittel aus seinen privaten Mitteln finanzierte. In den folgenden Jahren wurde das Theater vorwiegend als Konzertsaal genutzt.
Garten in Rom
Blick in Friedrichs Garten in Rom
Das Gemälde von Franz Ludwig Catel zeigt den Blick in den Garten des Prinzen in Rom. Im Hintergrund sieht man den Palazzo Barberini. Friedrichs Refugium muss sich also nahe des heutigen Bahnhofs Termini, im Norden Roms befunden haben.
Mehr zu diesem Bild unter dem Kapitel "Kunstschätze aus Italien":
Sammlung Giustiniani
Gemälde aus der Sammlung Giustiniani
Gemälde aus der Sammlung Giustiniani
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Sammlung aufgelöst. Ihr Hauptstock gelangte im Jahr 1815 durch Friedrich Willhelm III. nach Preußen und befindet sich heute in der Berliner Gemäldegalerie. Prinz Friedrich erwarb während seines letzten Rom-Aufenthalts die verbliebenen (wahrscheinlich zwölf) Gemälde der Galleria Giustiniani.
Heute befinden sich nur noch zwei dieser Gemälde nachweislich in der Friedensteinschen Sammlung. Im Laufe des 20. Jahrhunderts verlor sich die Spur der meisten restlichen Werke, sodass sie nach 1945 als Verluste verzeichnet werden mussten. Einige der Gemälde wurden verkauft, darunter eine Ansicht des Monte Cavallo zu Rom (1734) von Giovanni Paolo Pannini. Der Verbleib der restlichen Werke kann heute jedoch nicht mehr eindeutig nachvollzogen werden.
Die Gemäldesammlung auf Schloss Friedenstein
Am 1. Dezember 1824 ließ Friedrich auf Schloss Friedenstein das erste Herzogliche Museum eröffnen. In zwölf Räumen des Westturms wurde die umfangreiche Gemäldesammlung präsentiert, welche gut 50 Jahre später im neu errichtete Herzoglichen Museum untergebracht wurde.
Vatikan
Konversion zum Katholizismus
Tatsache ist auch, dass sich der Gesundheitszustand des Prinzen zu jenem Zeitpunkt zunehmend verschlechtert hatte. Seine Seh- und Sprachfähigkeit waren bereits stark eingeschränkt.
Freundschaftstempel
Freundschaftstempel
Hierunter verstand man einen offenen, runden und von einer Kuppel gekrönten Säulentempel, den man zu Ehren antiker oder privater Vorbilder errichtete. Der plötzliche Tod des Papstes 1823 verhinderte die Fertigstellung des Modellensembles und dessen Übersendung nach Rom.
Die Nachfahren des Schreinermeisters schenkten das Modell, dessen Anfertigung vom Fürstenhaus nicht entlohnt wurde, dem Gothaer Heimatmuseum.
Bürgerliche Geselligkeit
Wie lebte man als Fremder in Rom?Bürgerliche Geselligkeit
Jene Verbindungen und Zusammenkünfte waren durchdrungen von Idealen wie Natürlichkeit, Gleichheit der Stände sowie der Individualität des Menschen - erstarrte Konventionen sollten nun überwunden werden. Diesem Zeitgeist entsprach auch Prinz Friedrichs Einstellung. Sowohl in Gotha, als auch in Rom pflegte er nicht nur Bekanntschaften zu Adligen, sondern auch zu zahlreichen bürgerlichen Kunstschaffenden und Intellektuellen. Für einen "Mann von Welt" galt es als überholt, sich allein an höfischen Traditionen zu orientieren.
Treffpunkt Humboldt
Die Gesellschaft
Der Künstler
Das Porträt
Treffpunkt Humboldt
Die Residenz der Familie Humboldt nahe der Spanischen Treppe galt
als erste Anlaufstelle
für jedermann von Rang und Namen, um in Rom mit Gleichgesinnten Kontakt aufzunehmen. Dort traf Friedrich erstmals auf den deutschen Maler Christian Gottlieb Schick, der ihn portraitierte.
Die Gesellschaft
Auch für Prinz Friedrich war die Humboldtsche Residenz erste Anlaufstelle in Rom, um seinen Aufenthalt in der dortigen Gesellschaft kund zu tun. Die Beziehung zu Humboldt dürfte durchaus herzlich gewesen sein - hiervon zeugt die Patenschaft Friedrichs für Humboldts Sohn Gustav, der 1806 zur Welt kam.
Treffpunkt Humboldt
Der Künstler
Schick lebte bereits seit 1802 in der italienischen Hauptstadt, wo er sich sechs Jahre später mit seinem Hauptwerk "Apoll unter den Hirten" einen Namen machen sollte. Er stand in engem Kontakt zu Humboldt und dessen Frau Caroline, welche Schicks künstlerisches Schaffen förderten.
Das PorträtDr. Timo Trümper, Direktor der Abteilung Wissenschaft und Sammlungen auf Schloss Friedenstein, berichtet über das 1806 entstandene Gemälde.
Jacob Wilhelm Mechau - Rom-Ansicht
Jacob Wilhelm Mechau Romansicht, vom Monte Mario aus gesehen
Jacob Wilhelm Mechau Romansicht, vom Monte Mario aus gesehen
Mechau war einer der bedeutendsten Landschaftmaler seiner Zeit, am Übergang vom Klassizismus zur Frühromantik. Seine Vorliebe für diese Gattung entdeckte Mechau während seiner Italienreisen. Ab 1776 befand sich der Künstler als Stipendiat des sächsischen Kurfürsten in Italien. In Rom wurden ihm die Landschaftsbilder Claude Lorrains und Jakob Philipp Hackerts zum Vorbild.
In Italien entstand auch dieses Gemälde, welches Rom vom Monte Mario, also von Nordwesten aus zeigt. Links im Vordergrund betrachtet ein Schäfer die Stadt. Auf der rechten Seite studiert ein Wanderer ein Schriftstück, vielleicht eine Karte Roms.
Eine Verbindung zwischen Mechau und Prinz Friedrich ist nicht bekannt, dennoch spiegelt sein Gemälde auf exeptionelle Weise das Stadtbild Roms um 1800 wider.
Auf dem Monte Mario
Wie lebte man als Fremder in Rom?Eine deutsche Kolonie
Monte Aventino
Monte Aventino
Unter anderem grub man hier vier Wandgemälde im pompejanischen Stil aus, welche auf Leinwand übertragen wurden und später Friedrichs Räumlichkeiten in Gotha zierten. Auch viele kleinere antike Gebrauchsgegenstände fand man, wie etwa diese tönerne Öllampe aus dem 2. Jahrhundert v. Chr.
Zu den pompejanischen Gemälden finden Sie mehr im Kapitel "Kunstschätze aus Italien":
Ausgrabungen in Italien
Bereits seit dem 18. Jahrhundert fanden in Rom und seiner Umgebung Ausgrabungen durch vornehme Italienreisende bzw. Antiquare statt, die allerdings noch keinen systematischen und wissenschaftlichen Charakter besaßen, sondern vielmehr der bloßen Auffindung von antiken Kunstwerken für die eigenen fürstlichen Antikensammlungen bzw. für den Kunstmarkt dienten.
Mosaik-Bilder
Zwei Mosaik-Bilder
Zwei Mosaik-Bilder
Cestiuspyramide und Mühle bei Tivoli, Mikromosaik, um 1800.
Diese beiden quadratischen Mosaiktafeln brachte Friedrich aus Rom mit nach Gotha. Sie wurden als Geschenk des Papstes an Herzog August überreicht.
Sie zeigen die Cestius-Pyramide, das Grabmal Gaius Cestius, links neben ihr die Porta San Paolo, eines der Stadttore Roms. Die Pyramide ist auch heute noch Teil des sogenannten Protestantischen Friedhofs in Rom, auf dem seit dem 18. Jahrhundert Nichtkatholiken beerdigt wurden. Auch viele Deutsche fanden hier ihre letzte Ruhestätte.
Das zweite Mosaik zeigt eine Mühle bei Tivoli. Der Ort Tivoli liegt etwa 30 Kilometer östlich von Rom und ist für seine imposanten Wasserfälle bekannt. Tivoli war vor allem für viele deutsche Reisende ein beliebtes Ausflugsziel.
Die Sujets der Tafeln erscheinen als Geschenk an den protestantischen Herzog August also durchaus sehr passend.
Römische Künstlerrepublik
Wie lebte man als Fremder in Rom?Römische Künstlerrepublik
In geselliger Runde saß man nicht selten zusammen und tauschte sich aus, so zum Beispiel im Caffè Greco, nahe der Spanischen Treppe.
Teatro Valle
Theaterbesuche
Die Musik begleitete Friedrich zeitlebens. In Italien lernte er zahlreiche Musiker, Schauspieler und Komponisten kennen - unter anderem den berühmten Geigenvirtuosen Paganini, den er auch zum Musizieren in sein Appartement einlud.
Antike SparbüchseUta Wallenstein, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Schloss Friedenstein, stellt ein interessantes Ausgrabungsobjekt vor.
Porta del Popolo
Porta del Popolo
„Rom, den 1. November 1786.
Endlich kann ich den Mund auftun und meine Freunde mit Frohsinn begrüßen. Verziehen sei mir das Geheimnis und die gleichsam unterirdische Reise hierher. Kaum wagte ich mir selbst zu sagen, wohin ich ging, selbst unterwegs fürchtete ich noch, und nur unter der Porta del Popolo war ich mir gewiss, Rom zu haben.“
Antike Kratere
Antike Kratere
Ein Geschenk Carolines war der imposante apulische Glockenkrater des Tarpoley-Malers (um 390/80 v. Chr.), der aus dem Museum von Portici in ihren Besitz gelangt war.
Auf der Hauptseite des Gefäßes ist in bewegter Szenerie der griechische Gott des Weines und der Fruchtbarkeit, Dionysos, mit seinem Gefolge zu sehen. Der jugendliche, nahezu unbekleidete Gott eilt mit dem für ihn typischen Thyrosstab nach rechts. Der Kopf ist nach hinten gewandt. Vor ihm tanzt eine Mänade, ein Tamburin schlagend. Den beiden folgt ein Satyr, der als Sinnbild des Weinkonsums einen Krater trägt.
Villa Borghese
Villa Borghese
Bis heute birgt die Villa eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt und beherbergt unter anderem Gemälde Caravaggios, Raffaels, Rubens und Tizians.
Porträt von Papst Pius VII.
Porträt von Papst Pius VII.
Camuccini war einer der wichtigsten italienischen Vertreter des Klassizismus. Er wurde nach der Restauration des Kirchenstaates von Papst Pius zum Generalinspektor der römischen Gemälde ernannt. Zuvor hatte Camuccini unter anderem auch Paris besucht, wo er Kaiser Napoleon kennengelernt und Aufträge erhalten hatte.
Das Bildnis zeigt das Oberhaupt der katholischen Kirche in Pontifikalkleidung. Das Papier, das der Papst in seiner linken Hand hält, gibt im originalen Gemälde, welches sich heute im Kunsthistorischen Museum Wien befindet, Hinweise auf Restitutionen an den Kirchenstaat:
"BENEVENTO. FREGELLIS. PICENO. AEMILIA. BONONIA. FERRARIA. PONTIFICALI. DITIONI. RESTITUTIS. AN. MDCCCXV." Es handelt sich dabei um Provinzen und Städte, die im Zuge der Restauration 1815 dem Vatikan zurückgeführt wurden. Im Gothaer Bildnis wurde diese Inschrift nicht übernommen.
Ausflug nach Neapel
Ausflug nach Neapel
Auch einen Ausflug auf den Vesuv unternahm Friedrich. Hierfür wurden Träger und Kutschen angemietet. Für den anstrengendsten Teil des Weges nutzte man für gewöhnlich Maultiere zur Fortbewegung.
Miniatur-Nachbildung des Obelisken auf der Piazza del Montecitorio in Rom
Miniatur-Nachbildung des Obelisken auf der Piazza del Montecitorio in Rom
Polierter roter Granit, 18. Jahrhundert
Über dieses herausragende kunsthandwerkliche Stück ist überliefert, dass es von Papst Pius VII. als Geschenk an Friedrich während seiner Zeit in Rom vermacht wurde.
Zier-Obelisken dieser Art waren im neuzeitlichen Europa sehr beliebt und wurden von den Päpsten gern an europäische Herrscher verschenkt.
Bei dem Original handelt es sich um den Obelisken des
ägyptischen Pharaos Psammetich II. (595-589 v. Chr.). Er wurde von Kaiser Augustus (27 v. Chr. - 14 n. Chr.) von Heliopolis nach Rom gebracht und auf dem Marsfeld als genaue Meridian-Markierung und Sonnenuhr aufgestellt. Papst Benedikt XIV. (1740-1758) ließ ihn auf die Piazza del Montecitorio versetzen.
Sommer in Albano
Albano
Albano lag etwa 25 Kilometer außerhalb Roms und konnte gut per Kutsche oder sogar zu Fuß erreicht werden. Umgeben von den Albaner Bergen und dem Albaner See fand man hier eine idyllische und malerische Landschaft vor. Auch viele Künstler nutzten die Umgebung für ihre Landschaftsstudien. Von hieraus hatte man es nicht weit bis zum Tyrrhenischen Meer und konnte in den ausgedehnten Weinbaugebieten der Umgebung lustwandeln.
Pompejanische Gemälde
Pompejanische Gemälde
Pompejanische Gemälde
Während Ausgrabungen wurden Fragmente von antiken Wandmalereien nahe Friedrichs Villa auf dem Monte Aventino gefunden. Sie wurden auf Leinwände übertragen, welche Friedrichs Gemächer auf Schloss Friedenstein schmücken sollten.
Sie zeigen schwebende Figuren und ein Glasgefäß. Dargestellt ist Fortuna, die Glücksgöttin der römischen Mythologie mit ihrem Attribut, dem Füllhorn. Die beiden männlichen Figuren stellen Genien dar, die Schutzgeister der Menschen. Typisch für die Wandmalerei dieser Zeit im ornamentalen Stil waren diese schwebenden Figuren und die optisch flach wirkende, flächige Bemalung mit zurückgenommener Tiefenperspektive sowie eine einfarbig, gleichmäßig gefärbte Wand.
Andrea Valle
Palazzo nahe Sant‘Andrea della Valle
Um die Wohnung zu erreichen, musste man 104 Treppenstufen überwinden, was sicher nicht bei jedem Besucher für Beifall sorgte.
Eine enge Vertraute Friedrichs berichtete, dass man von der Wohnung des Prinzen aus einen guten Blick über Rom hatte. Jedoch konnte man auch beobachten, wie sich Ratten am Rande des barocken Kirchendachs jagten. Dass sich diese Nager in der Kirche angesiedelt hatten, schrieb sie der römischen Sitte zu, die Toten ohne Sarg im Gotteshaus beizusetzen.
Catel - Blick in den Garten des Palazzo
Blick in den Garten des Prinzen in Rom
Blick in den Garten des Prinzen in Rom
Catel lebte seit 1811 fast ausschließlich in Italien und pflegte gute Kontakte zu europäischen Fürstenhäusern, welche ihm zahlreiche Aufträge bescherten.
Dieses kleinformatige Bild (gerade einmal 13,3 x 18,2 cm groß) wurde mit Öl auf eine dünne Holzplatte gemalt. So konnte das Andenken auf Reisen gut transportiert werden.
Jene bildlichen Eindrücke, zumeist lediglich in Form von rasch angefertigten Skizzen, dienten als persönliche Erinnerung an Reisen oder private Ereignisse. Schon wenige Jahrzehnte später wurden sie zunehmend durch die neu aufkommenden fotografischen Verfahren ersetzt. Catels Gemälde wirkt gewissermaßen wie ein "Schnappschuss" und zeigt eine Szene des alltäglichen Lebens im Umkreis Prinz Friedrichs in Rom.