Der Weg zum Ruhm führt über Rom
Der Weg zum Ruhm führt über RomThomas und Heinrich Mann in Italien
Die Brüder Heinrich und Thomas Mann, Söhne aus gutem Lübecker Hause, haben dem bürgerlichen Leben eine Absage erteilt. Gemeinsam wohnen sie in der Pension ‚Casa Bernadini', wenige Kilometer östlich von Rom.
Man genießt das Leben, raucht, liest, malt – und schreibt.
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... der Weg nach Rom
...der Weg nach Rom
...der Weg nach Rom
Er selbst sieht seine Romreise als einen zentralen Bildungsprozess, reiht seinen Aufenthalt in seinen Memoiren in die Tradition der Italienreisen „von Winckelmann zu Goethe bis hinauf zu den frühesten deutschen Humanisten“ ein:
„Generationen von Reisenden, Wissenden, Schwärmenden haben höher geatmet, wenn sie hier leben durften, und sind mit Trauer umgekehrt. Aus der Fontana di Trevi in Rom tranken wir zuletzt, damit wir wiederkämen.“
(Heinrich Mann: Ein Zeitalter wird besichtigt)
Zeitweise mit seinem Bruder zusammen verbringt der damals 24-jährige drei Jahre in Rom. Schon kurz nach Thomas Manns Ankunft im Juli 1895 reisen die Brüder gemeinsam nach Palestrina weiter – eine kleine, nahegelegene Stadt östlich von Rom.
Dieses Gästebuch der Casa Bernardini beinhaltet handschriftliche Eintragungen Heinrich „H. Mann, Germania“ und Thomas Manns „Thomas Mann, Dichter aus München (Poeta di Monaco)“.In Rom und PalestrinaIn der Pension Casa Bernardini in Palestrina verbringen sie, so erinnert sich Thomas Mann später, „einen glutheißen italienischen Sommer“:
Thomas Manns Briefe
Heinrich Manns Briefe
Gemeinsam - in Rom Das „Bilderbuch für artige Kinder“ von Heinrich und Thomas Mann
Gemeinsam - in Rom Das „Bilderbuch für artige Kinder“ von Heinrich und Thomas Mann
(Heinrich Mann: Ein Zeitalter wird besichtigt)
Zeugnis dafür ist das außergewöhnliche Bilderbuch für artige Kinder (1897). Es wird das einzige Gemeinschaftsprojekt von Heinrich und Thomas Mann bleiben.
Sie schreiben Gedichte und Texte, illustrieren das Buch mit Karikaturen und anderen kolorierten Bildern. Es soll ein Konfirmationsgeschenk für die Schwester Carla werden. Die Brüder spotten darin über das Familienleben und die bürgerliche Welt, die sie versuchen, in Rom hinter sich zu lassen.
Einige Jahre später reflektiert Thomas Mann in der Zeitschrift Simplicissimus diese Zeit mit dem Bruder und ihr gemeinsames Schreiben (siehe Bild links).
Als die Familie Mann 1933 Deutschland verlassen muss und ihr Haus in München von den Nationalsozialisten beschlagnahmt wird, geht das Bilderbuch verloren. Es ist seitdem verschollen - nur wenige, schon vorher gedruckte Zeichnungen sind heute noch erhalten.
Kunst in RomAuf der Feier zum 60. Geburtstag seines Bruders betont Thomas Mann den Enthusiasmus Heinrichs für die gestaltende Kunst, den er vor allem auch in der gemeinsamen Zeit in Rom auslebte:
„Das Ringen zweier Dichter um die Erkenntnis ihres Woher und damit um ihr Wohin“ Rom als Augenblick und Anfang
„Das Ringen zweier Dichter um die Erkenntnis ihres Woher und damit um ihr Wohin“ Rom als Augenblick und Anfang
(Viktor Mann: Wir waren fünf)
Als junge Männer reisen Heinrich und Thomas Mann in die Fremde, suchen Abgeschiedenheit, den Raum und die Zeit, sich künstlerisch zu verwirklichen und auch sich selbst neu zu definieren. Briefe und Tagebucheinträge zeugen von dieser Suche nach dem eigenen Ich der beiden Brüder als junge Männer, Künstler und Dichter.
So schreibt Heinrich Mann 50 Jahre später in einem Brief an Karl Lemke:
„1897 in Rom, Via Argentina 34, überfiel mich das Talent, ich wusste nicht, was ich tat. Ich glaubte einen Bleistiftentwurf zu machen, schrieb aber den beinahe fertigen Roman. Mein Talent ist in Rom geboren, nach dreijähriger Wirkung der Stadt.“
Und auch Thomas beschreibt in einem Brief an Freund Otto Grautoff die Veränderungen, die er an seiner Persönlichkeit als Schriftsteller, seinem Schreibstil und seinem Schreibzugang wahrnimmt:
... der Weg zum Ruhm
... der Weg zum Ruhm
... der Weg zum Ruhm
Thomas Manns SCHREIBEN IN ROM
Heinrich Manns SCHREIBEN IN ROM
Thomas Manns SCHREIBEN ÜBER ROM
Heinrich Manns SCHREIBEN ÜBER ROM
...ruhmreich zurück in Rom
...ruhmreich zurück in Rom
...ruhmreich zurück in Rom
Am 5. Oktober 1947 ernennt die Accademia die Lincei in Rom Thomas Mann zum ausländischen Mitglied der „Classe di Scienze morali, storiche e filosofiche“. Darüber ist Thomas Mann sehr erfreut und schreibt aus Pacific Palisades: „In dem Maße, wie es mir erlaubt ist, bin ich immer Vermittler und andächtiger Liebhaber italienischen Geistes und italienischer Kunst gewesen, und diese Banden haben sich nicht gelockert, im Gegenteil, sie sind mit der Entfernung und mit den Jahren noch fester geworden.“
Im Juni 1952 wird Thomas Mann erster Preisträger des Feltrini-Preises der Accademia die Lincei.
Am 29. April 1953 hat Thomas eine Privataudienz bei Papst Pius XII, dazu schreibt er in seinem Tagebuch am 01.05.1953: „[…] rührendstes und starkes Erlebnis, das seltsam tief in mir fortwirkt. In den rotausgeschlagenen Vorzimmern Begegnung mit Hutchins und Mortimer Adler, die auf meinen Allein-Empfang warten mußten. Dieser im Stehen. Die weiße Gestalt des Papstes vor mich tretend. Bewegte Kniebeugung und Dank für die Gnade. Hielt lange meine Hand. Über den Anlaß meines römischen Besuches und meinen Eindruck von der Stadt, wo man in Jahrhunderten wandelt. […] Zur Verabschiedung Überreichung der kleinen Gedenk-Medaille. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen vielleicht zur Erinnerung ...«. Darreichung der Hand. »Ist das der Ring des Fischers? Darf ich ihn küssen?« Ich tat es. Beglückwünschung zu meinem Wirken und Entlassung. Rückweg gewiesen von den Kämmerlingen in lila Seidenmänteln.“
Verewigungen in der ewigen StadtFotos: © Dirk Heißerer
Thomas Manns Rundfunkansprache
anlässlich des Rom-Besuchs 1953
zum Lesen
Impressum
Zum Anfang Zum AnfangBrief an Ludwig EwersAugsburg, Alexanderstraße 22, 15. September 1905
(Heinrich Mann: Briefe an Ludwig Ewers 1889-1913.
Hg. von Ulrich Dietzel und Rosemarie Eggert. Berlin und Weimar: Aufbau-Verlag 1980, S. 329-333)
Brief an Mutter Julia MannNeapel, 2. Mai 1901
Herzogstraße 3 I | Germania | München
[verso]:
Naples. 2. Mai 1901 Abends |
Liebe Mama, ich schreibe Die nur flüchtig, wo ich momentan bin. Ich mache eigentlich keine Vergnügungsreise, sondern sammle mit Eifer und Aufgebot meiner Kräfte das Material für den 3ten Theil meines Romans. Seit gestern Nachmittag fahre ich fortwährend im Wagen durch | das üppige Campanien. Ich war in Capua, Caserta, Aversa. Vorgestern in Rom. In Neapel bleibe ich nur morgen, dann wieder aufs Land, um Studien zu machen. Ich kann Dir keine Adresse angeben, höchstens Neapel posta restante, wo ich nach 6 Tagen, wenn ich wiederkomme, nach Briefen frage.
Herzl. Gruß an Euch Alle
Dein Heinrich“
[Quelle]
Quelle Bilder
Brief an Ludwig Ewers Lausanne, Avenue de la Gare, 21. März 1893:
„Ende Sept. mache ich mich dann nach Italien auf, da mir das hiesige Klima auch noch nicht regelmäßig und gut genug war. Für Italien muß man sich natürlich präparieren. Ich habe mir also schon Stendal ‚Histoire de la peinture en Italie‘ angeschafft.“
(Heinrich Mann: Briefe an Ludwig Ewers 1889-1913.
Hg. von Ulrich Dietzel und Rosemarie Eggert. Berlin und Weimar: Aufbau-Verlag 1980, S. 329-333)
Telegrammentwurf an Ines Schmied Rom, ohne Datum (nach dem 7. März 1908)
„Liebe Nena
ich kann wegen Halsleiden vorlaeufig nicht nach Deutschland [mi] sehne mich aber schrecklich nach Dir. Bitte komme nach Mailand Regina Hôtel und telegraphire mir sofort noch heute, wann Du dort, ich komme sofort. Musst Du in Zürich bleiben, komme ich auch dorthin. Erfülle meine Bitte! Ganz Dein | Heinrich | Rom | Parkhotel Ines Schmied | bei Dr. Koelliker Zürich | Wilfriedort <?>“
[Quelle Text]
[Quelle Bild]
Heinrich Mann Kunst in Rom
Heinrich Mann Kunst in Rom
"Als wir jung waren, zu jener vorläufigen Zeit in Rom, saßest du während vieler Wochen täglich am Tisch und strichelst mit deiner Zeichenfeder an einer endlosen Bilderfolge, die wir ‚Das Lebenswerk‘ nannten und deren eigentlicher Titel ‚Die soziale Ordnung‘ lautete. Wirklich stellten diese Blätter, die wir zum langen Fries und dicker Rolle zusammenklebten, die menschliche Gesellschaft in allen ihren Typen und Gruppen dar, vom Kaiser und Papst bis zum Lumpenproletarier und Bettler – es war nichts ausgelassen in diesem trionfo sozialer Stufung, wir hatten Zeit und amüsierten uns wie wir konnten. Aber zweierlei deutete sich spielerisch und vorläufig an in diesem übermütig-geduldigen Jugendzeitvertreib: Im Format der Sinn für das große Unternehmen, das Monument, das Standardwerk, die Riesenkomposition, das große Geduldsopfer – dieser Sinn, […] der sich in deinen Romantrilogien bewährt. Und zweitens, im Thema, der eingedeutscht-romanische Gesellschaftsgeist, der dein Wesen bestimmt, die sozialkritische-politische Leidenschaft und Empfindlichkeit, die dir qualvoll den Blick schärfte für deutsche Übelstände, [...] das Werk voll patriotischer Bitternis und Hellsicht, den Roman vom deutschen Untertan eingab. An der Stellung, die du heute im deutschen Leben einnimmst, hat, von allen künstlerischen Genie abgesehen, dieser Gesellschaftsgeist, der mit dir ist, entscheidenden Anteil.“
(Thomas Mann: Vom Beruf des deutschen Schriftstellers in unserer Zeit. Ansprache an den Bruder.)
Brief an Paul Hatvani3. April 1922
Die Göttinnen
Die Göttinnen
"Die Umgebung des Forums schlief lichtlos und ohne Geräusche. Die langen Zeiten entrückten diese Steine um Welten aus dem Dasein des ehrsamen Volkes bei Wein und Morraspiel, der schleichenden Geächteten in den Neubauten, der blassen Genießer vor den Kaffeehäusern. Zuweilen wandelte über schattenhafte Tempelstufen eine hagere Säule, in Mondstrahlen gekleidet, dicht vorüber an den Wagenfenstern der Frauen. Am dunkel starrenden Mauerwall des Kolosseums, unter dem Konstantinbogen weckten die Hufe und die Räder einen Widerhall, so mühsam, als sei er von einem längst verschollenen Echo der verspätete Rest. Dann erstieg der Weg, weiß zwischen den schwarzen Wänden von Klöstern und Zypressen, den Caelius."
Heinrich schreibt in einem Brief an seinen Verleger: „Sie [die Figur der Herzogin]ist bemerkenswerther Weise ein Mensch und wird ernst genommen; die meisten übrigen Figuren sind lustige Thiere wie im ›Schlaraffenland‹.“
Novellen
Novellen
Novellen
Heinrich erarbeitete in Rom sechs Novellen.
Die Gemme
Ein alter Gemmensammler erzählt die Geschichte seines neuesten Schmuckstücks, nach dem er jahrzehntelang gesucht hat.
Enttäuschung
Eine sterbenskranke Künstlerin wird von einer Enttäuschung geplagt, die auch eine goldene Saphir-Armspange nicht mindert.
Geschichten aus Rocca de′ Fichi
Eine Legende aus alten Zeiten findet über eine mystische Frauenfigur Einzug in die Gegenwart der Campagna.
In Ein Verbrechen und andere Geschichten von 1898 erschienen:
Doktor Biebers Versuchung
Eine kranke, aber auf hübsche Art zerbrechliche junge Frau bringt in einem Sanatorium einen machtlosen Arzt in Versuchung.
Das Stelldichein
Das rätselhafte Zusammentreffen eines Malers mit einer Frau, die er für die Vorlage eines längst entstandenen Porträts hält.
Ein Verbrechen
Eine verheiratete Frau bittet ihren Liebhaber um ein Verbrechen, damit ihr Ehemann kein Problem mehr darstellt.
Zudem schreibt er in Palestrina die Novelle
Die Königin von Zypern
Für diese Novelle nimmt sich Heinrich das Byzantinische Reich zum Vorbild für die Darstellung politischer Machenschaften.
Die kleine Stadt
Die kleine Stadt
Die kleine Stadt
Heinrich sagt über diesen Titel: „Die Kleine Stadt ist mir von meinen Romanen der liebste […] Es ist Wärme darin, die Wärme der Demokratie.“
Am 30. September 1909 schreibt Thomas Mann an den Bruder Heinrich: „Das Ganze liest sich wie ein hohes Lied der Demokratie, …“ und „Es enthält viel in hohem und fortgeschrittenem Sinne Zeitgemäßes.“
Seitenübersicht
Thomas Mann Kunst in Rom
Thomas Mann Kunst in Rom
Bereits während seiner Schulzeit zeichnet der junge Thomas sich und seine Umgebung. So auch auch in der Skizze des "verkommenen Gymnasiasten" in seinem Schulbuch Wilmanns Deutsche Schulgrammtik
(siehe Abbildung links).
In seiner Karikatur des "Läben" aus dem Bilderbuch für artige Kinder (siehe Abbildung vorherige Seite) sind womöglich Gesichtszüge Thomas Manns selbst zu erkennen. Auch das oben dargestellte Selbstportrait Thomas Manns stammt aus dieser in Italien und Rom verbrachten Zeit, 1889.
Allerdings konzentriert sich Thomas in Rom und Palestrina primär auf die schreibende Kunst. Sein Bruder Heinrich hingegen geht in den ersten Jahren seines Italienaufenthaltes neben der Literatur auch sehr seiner Leidenschaft für die bildende Kunst nach.
Göttinnen
Die Göttinnen
Heinrich schreibt über die Figur der Herzogin in einem Brief an seinen Verleger: „Sie ist bemerkenswerther Weise ein Mensch und wird ernst genommen; die meisten übrigen Figuren sind lustige Thiere wie im ›Schlaraffenland‹.“
Briefe aus RomHeinrich Mann
Italien sollte jedoch zu mehr werden: Heinrich findet hier eine zweite Heimat, lebt im romanischen Süden wie ein Einheimischer – zumindest temporär:
„Ich habe mich viel in Italien aufgehalten: anfangs um der Farben und Linien willen, die hier Land und Kunst haben, allmählich immer mehr aus Interesse am Volk. [….]. Ich ging, sobald ich konnte, heim nach Italien. Ja, eine zeitlang glaubte ich zu Hause zu sein.“
(Heinrich Mann: Autobiographie. Skizze)
Immer wieder zieht es Heinrich zurück nach Deutschland. In diesem Zeitraum führt er auch seine erste ernsthafte Beziehung und verlobt sich mit Inés Schmied, der Tochter eines argentinischen Plantagenbesitzes.
Sie beeinflusst die Entstehung des Romans Zwischen den Rassen und setzt nach ihrer Auflösung der Verlobung im Jahr 1910 in Heinrich auch ein großes Interesse an einem ganz anderem Gebiet des literarischen Schreibens in Gang: das Theater.
zum Mitlesen
"[...] Was mich zu einer Ausnahme macht, ist, daß ich zwischen zwei Ländern hin und her pendele, von beiden Kulturen etwas habe und weder in einem noch in andern völlig zu Hause bin.“
Brief an Ludwig Ewers
Augsburg, Alexanderstraße 22, 15. September 1905
zum Mitlesen
„Vom Herbst 1893 bis zum Frühling 1898 saß ich tief in Italien, ich könnte sagen: ich saß fest. Denn wohin mit einem unregelmäßigen Dasein, das weder Erwerb noch einen bestimmt entschiedenen Beruf hat, das einfach dahingeht, immer nur aufnimmt und nichts anfängt? […] Ich habe damals das Land wahrhaftig nicht als distinguierter Fremder bereist. Äußerst wenig Geld und keine Garderobe, damit ist man genöthigt, zu leben wie ein Einheimischer aus der großen Menge, in Schichten, die nicht einmal der Einheimische von Rang kennt.“
Brief an Paul Hatvani
3. April 1922
ich kann wegen Halsleiden vorlaeufig nicht nach Deutschland sehne mich aber schrecklich nach Dir. Bitte komme nach Mailand Regina Hôtel und telegraphire mir sofort noch heute, wann Du dort, ich komme sofort. Musst Du in Zürich bleiben, komme ich auch dorthin. Erfülle meine Bitte! Ganz Dein | Heinrich | Rom | Parkhotel Ines Schmied | bei Dr. Koelliker Zürich | Wilfriedort“
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„Liebe Nena
ich kann wegen Halsleiden vorlaeufig nicht nach Deutschland sehne mich aber schrecklich nach Dir. Bitte komme nach Mailand Regina Hôtel und telegraphire mir sofort noch heute, wann Du dort, ich komme sofort. Musst Du in Zürich bleiben, komme ich auch dorthin. Erfülle meine Bitte! Ganz Dein | Heinrich | Rom | Parkhotel Ines Schmied | bei Dr. Koelliker Zürich | Wilfriedort“
Telegrammentwurf an Ines Schmied
Rom, ohne Datum (nach dem 7. März 1908)
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Liebe Mama, ich schreibe Die nur flüchtig, wo ich momentan bin. Ich mache eigentlich keine Vergnügungsreise, sondern sammle mit Eifer und Aufgebot meiner Kräfte das Material für den 3ten Theil meines Romans. Seit gestern Nachmittag fahre ich fortwährend im Wagen durch | das üppige Campanien. Ich war in Capua, Caserta, Aversa. Vorgestern in Rom. In Neapel bleibe ich nur morgen, dann wieder aufs Land, um Studien zu machen. Ich kann Dir keine Adresse angeben, höchstens Neapel posta restante, wo ich nach 6 Tagen, wenn ich wiederkomme, nach Briefen frage.
Herzl. Gruß an Euch Alle
Dein Heinrich“
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„Naples. 2. Mai 1901 Abends |
Liebe Mama, ich schreibe Die nur flüchtig, wo ich momentan bin. Ich mache eigentlich keine Vergnügungsreise, sondern sammle mit Eifer und Aufgebot meiner Kräfte das Material für den 3ten Theil meines Romans. Seit gestern Nachmittag fahre ich fortwährend im Wagen durch | das üppige Campanien. Ich war in Capua, Caserta, Aversa. Vorgestern in Rom. In Neapel bleibe ich nur morgen, dann wieder aufs Land, um Studien zu machen. Ich kann Dir keine Adresse angeben, höchstens Neapel posta restante, wo ich nach 6 Tagen, wenn ich wiederkomme, nach Briefen frage.
Herzl. Gruß an Euch Alle
Dein Heinrich“
Brief an Mutter Julia Mann
Neapel, 2. Mai 1901
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Brief an Ludwig Ewers
21. März 1893
zum Mitlesen
„Ende Sept. mache ich mich dann nach Italien auf, da mir das hiesige Klima auch noch nicht regelmäßig und gut genug war. Für Italien muß man sich natürlich präparieren. Ich habe mir also schon Stendal ‚Histoire de la peinture en Italie‘ angeschafft.“
Heinrich Mann - Werke in Rom
Schreiben in RomHeinrich Mann
„Gefühl unbesiegbarer Fremdheit [...], als sei ich in einem Wunderlande.“
Rom und die italienische Lebensweise inspirieren das künstlerische Schaffen des jungen Literaten. Er erfährt einen regelrechten Schreibrausch, den er in einem Brief an Freund Karl Lemke als einen wahrhaft kreativen Überfall beschreibt:
„1897 in Rom [...] überfiel mich das Talent.“
Schreiben in Rom
Ein Zeitalter wird besichtigt:
„Als Fünfundzwanzigjähriger in Rom erfand ich eine meiner ersten Geschichten. Sie hatte nichts Besonderes, nur daß sie eine der ersten war. […] Aber ich sprang vor Freude bis an die Decke. Die Zimmer in alten römischen Häusern haben unterhalb des Palfonds einen falschen aus bemaltem Papier: zwischen beiden laufen die Mäuse. Hoch war es nicht, mein Schädel stieß wahrhaftig gegen die nachgiebige Bespannung. Dieser Nebenumstand prägte mir den Augenblick des Glücks für mein Leben ein.“
Im Schlaraffenland
Ein Roman unter feinen Leuten
Ein Roman unter feinen Leuten
(Heinrich Mann, Ein Zeitalter wird besichtigt, Die geistige Lage)
Im Schlaraffenland erzählt die Geschichte des Emporkömmlings Andreas Zumsee. Der junge, nur mäßig begabte Schriftsteller macht durch viel Glück Karriere im Kulturbetrieb – bis er einen schweren Fehler begeht.
Heinrich Mann erzählt vom Aufstieg und Fall des Protagonisten, der zu anfällig ist für den Glanz der Welt der Reichen. Aus Rom blickt er zurück auf seine Volontärsjahre in Berlin und karikiert die dortige wilhelminische Welt, die letztlich nur dem Geld gehorcht. Mann findet mit dem Roman Thema und Ton, die ihn bekannt machen werden: den satirisch-kritischen Gesellschaftsroman über das deutsche Bürgertum.
Heinrich Mann - Werke über Rom
Rom als literarischer Ort Heinrich Manns
Thomas Manns Rundfunkanspracheanlässlich des Rom-Besuchs 1953:
Auf Wiedersehen.“
Briefe aus RomThomas Mann
Neben einzelnen Geburtstagswünschen und Ansichtskarten an die Familie berichtet der junge Autor vor allem seinem Schulfreund Otto Grautoff über seine Zeit in Rom – Briefe, die bis heute eine der bedeutendsten Quellen zur Entstehungsgeschichte seines Romans Buddenbrooks darstellen.
Voll Begeisterung schildert Thomas seine Eindrücke von der italienischen Hauptstadt.
zum Mitlesen
„Weißt Du das neuste? Übermorgen reise ich ab und zwar nach – Italien. Heute früh bekam ich einen Brief von meinem Bruder, und nun ist alles in Ordnung. Deutschland wird mich fürs erste nicht mehr sehen. […] Meine Adresse wird fürs erste sein: Palestrina (presso Roma) Casa Pastina-Bernardini Der Abschied aus München wird mir aus einigen Gründen recht schwer; aber sie will mir schreiben, und andererseits bin ich natürlich voll Begeisterung. In den letzten Tagen habe ich ziemlich fleißig gearbeitet, und in Italien wird viel schattige Ruhe in schweigsamen Hainen mein Schaffen begünstigen. Wenn ich dort nicht mindestens ein Dutzend Novellen concipiere, so will ich kein Künstler sein.“
Brief an Otto Grautoff
10. Juli 1895
zum Mitlesen
„Lieber Grautoff. Ich möchte wissen, warum ich kein Wort mehr von Dir zu sehen bekomme. Die italienische Post ist sehr miserabel. Entweder ist mein letzter Brief, der bemerkenswert poetisch war, verloren gegangen, und Du wartest noch immer auf Nachricht von mir; oder Du hast mir schon wieder geschrieben, und ich habe nichts bekommen. Wie verhält es sich? - - Von Rom bin ich begeistert! Du gehörst auch nach Rom… - Ich werde so lange wie möglich hier bleiben; wahrscheinlich bis Mitte November.“
Postkarte an Otto Grautoff
Rom, Via Torre Argentina 34; 5. Oktober 1895
Brief an Otto Grautoff
München, 17. Februar 1896
zum Mitlesen
„[…] Im nächsten Monat kommt mein Bruder hierher, worauf ich mich sehr freue. Der Sommer wird mir in Gemeinschaft mit ihm viel schneller vergehen, und im Herbst geht es wieder nach Italien, - was mich mit Entzücken erfüllt. Oh mein Rom! Sähe ich erst Deine Säulen wieder! Und Deine >Menschen<…“
Brief an Otto Grautoff
München, 19. März 1896
zum Mitlesen
„Ach, wenn ich des Chianti gedenke, des dunkel glühenden mit dem man in Italiens Trattorien das Glas mir füllte! Daß dieser Sommer, der langsam naht, schon vorüber wäre! Daß ich mich schon in den Eilzug werfen könnte, um Österreich gelind zu verschlafen und, gleich Fausten, in 'leiblicher Gesellschaft' zu erwachen, wo schöne Menschen zum Überfluß mir noch ihr 'Buon giorno' zurufen!“
„Lieber Grautoff, Ich wohne hier Via del Pantheon 57,II, woselbst ich sehr bald einen Brief von Dir erwarte. Hoffentlich hast Du meinen letzten bekommen. Befolge in der äußeren Form Deines Briefes Ratschläge, die ich Dir gab. Verzeih meine Kürze und die Schrift. Ich schreibe im Restaurant nach Genuß verschiedener Weine. Besten Gruß T.M.“
Postkarte an Otto Grautoff
Rom, 3. Dezember 1897
zum Mitlesen
„Lieber Grautoff, Ich
wohne hier Via del Pantheon 57,II, woselbst ich sehr bald einen Brief von Dir
erwarte. Hoffentlich hast Du meinen letzten bekommen. Befolge in der äußeren
Form Deines Briefes Ratschläge, die ich Dir gab. Verzeih meine Kürze und die
Schrift. Ich schreibe im Restaurant nach Genuß verschiedener Weine. Besten
Gruß T.M.“
Brief an Otto Grautoff
Rom, Via del Pantheon 57,II, 13. Januar 1897
zum Mitlesen
"Mein lieber Grautoff, Mein Leben in Rom ist noch das relativ angenehmste, das ich leben
kann, zumal meine literarische Verbindung mit Deutschland nicht abgebrochen ist
und die interessanten Bücher und Journale mir zugänglich sind. [...] Gewöhnt
übrigens daran, das Pantheon vor der Hausthür zu haben und vom Pincio über die
majestätische Stadt nach Sankt Peter blicken zu können, ängstige ich mich wie
vor einem bösen Schicksal davor, im nächsten Jahre in Münchens Schwanthaler-Öde
zurückzukehren […]. Wir haben hier, solange die Tramontana anhält,
verhältnismäßig kaltes Wetter bei blauem Himmel gehabt; nun wird der Scirokko
wohl bis Ende Februar die Herrschaft behalten, denn im März beginnt ohnehin der
Frühling, - der erste Frühling, den ich in Italien erleben werde: also der
erste, den ich überhaupt erlebe.“
Dieses Gästebuch der Casa Bernardini beinhaltet handschriftliche Eintragungen Heinrichs „H. Mann, Germania“ und Thomas Manns „Thomas Mann, Dichter aus München (Poeta di Monaco)“. In Rom und Palestrina
Dieses Gästebuch der Casa Bernardini beinhaltet handschriftliche Eintragungen Heinrichs „H. Mann, Germania“ und Thomas Manns „Thomas Mann, Dichter aus München (Poeta di Monaco)“. In Rom und Palestrina
"Mein vier Jahre älterer Bruder Heinrich, der spätere Verfasser bedeutendster und einflußreichster Romandichtungen, lebte damals, abwartend wie ich in Rom und schlug mir vor, zu ihm zu stoßen. Ich reiste, und wir verlebten, was wenige Deutsche tun, einen langen, glutheißen italienischen Sommer zusammen in einem Landstädtchen der Sabiner Berge, Palestrina, dem Geburtsorte des großen Musikers. Den Winter, [...] verbrachten wir in der 'ewigen' Stadt als Untermieter einer guten Frau, die in der Via Torre Argentina eine Wohnung mit steinernen Fußböden und Strohstühlen innehatte. [..] Wir verkehrten mit keinem Menschen. Hörten wir Deutsch sprechen, so flohen wir. Wir betrachteten Rom als Berge unserer Unregelmäßigkeit, und wenigstens ich lebte dort nicht um des Südens willen, den ich im Grunde nicht liebte, sondern einfach, weil zu Hause noch kein Platz für mich war."
(Thomas Mann: Lebensabriss)
Ab September 1895 sind Heinrich und Thomas wieder in Rom. Sie wohnen in der Via Torre Argentina 34. "Von Rom bin ich begeistert," schreibt Thomas Mann seinem Freund Otto Grautoff.
Die Zeit in Rom zeigt sich für die jungen Brüder als ein Moment ersehnter Abgeschiedenheit und Freiheit, eine Suche nach Heimat, Identität und der eigenen Persönlichkeit, sei es als Mann, Künstler oder Dichter.
Thomas Mann - Werke in Rom
Schreiben in RomThomas Mann
„Die Reihenfolge, in der die Manuskripte entstanden sind, ist diese: ‚Im Mondlicht‘ (Palestrina, August 95), ‚Begegnungen‘ (Porto d’Anzio, September 95), ‚Zur Psychologie des Leidenden‘ (hier, November 95), und ‚Der Wille zum Glück‘ (hier, Dezember 95).“
Schreiben in RomThomas Mann
„...in Italien wird viel schattige Ruhe in schweigsamen Hainen mein Schaffen begünstigen. Wenn ich dort nicht mindestens ein Dutzend Novellen concipiere, so will ich kein Künstler sein.“
Brief an Otto Grautoff, 10. Juli 1895
BuddenbrooksVerfall einer Familie
Im Hintergrund zu sehen ist die erste Seite des Manuskripts von Buddenbrooks, datiert: "Rom, Ende Oktober 1897".
Buddenbrooks in Rom
„Als ich Buddenbrooks zu schreiben begann, saß ich in Rom, drei Jahre schrieb ich an dem Buch mit Müh und Treu.“ (Thomas Mann: Bilse und ich)
Im Sommer 1897 begann Thomas Mann in Palestrina mit den Vorarbeiten für seinen weltberühmten Roman Buddenbrooks (1901). Fern von seiner Heimat ließ er sich von eben dieser für den Roman inspirieren. Er trug den „Stoff“ für seinen ersten Roman zusammen, indem er unter anderem briefliche Korrespondenzen mit Verwandten und Freunden aus Lübeck führte. Im Herbst desselben Jahres begann Thomas Mann mit ersten Niederschriften des Romans.
Buddenbrooks erzählt in vier Generationen das Leben und den Verfall der norddeutschen Kaufmannsfamilie Buddenbrook.
Rom in Buddenbrooks
Thomas Manns Aufenthalt in Rom hat in Buddenbrooks Spuren hinterlassen. So wird etwa in einem der ersten Kapitel beschrieben, wie ein Gast während einer Abendgesellschaft bei den Buddenbrooks von seinem Aufenthalt in Rom berichtet:
Thomas Mann - Werke über Rom
Rom als literarischer Ort Thomas Manns Doktor Faustus Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde.
Rom als literarischer Ort Thomas Manns Doktor Faustus Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde.
Thomas Mann schrieb den Roman zwischen Mai 1943 und Januar 1947, seine Tage in Rom und Palestrina waren lange her. Dennoch haben Palestrina und Rom im Doktor Faustus Erwähnung gefunden:
Brief an Otto Grautoff10. Juli 1895:
(Thomas Mann: Briefe an Otto Grautoff 1894-1901 und Ida Boy-Ed 1903-1928. Hg. v. Peter de Mendelssohn. Frankfurt am Main 1975, S. 58)
Thomas Manns Rundfunkansprache Thomas Manns Rundfunkansprache anlässlich des Rom-Besuchs 1953:
Auf Wiedersehen.“
Postkarte an Otto GrautoffRom, Via Torre Argentina 34; 5. Oktober 1895:
(Thomas Mann: Briefe an Otto Grautoff 1894-1901 und Ida Boy-Ed 1903-1928, S. 60)
Schreiben in Rom
Novellen
Novellen
In Rom schreibt Thomas Mann drei Erzählungen, die 1898 in der Novellensammlung Der kleine Herr Friedemann veröffentlicht werden:
Der Bajazzo
Ein durchaus selbstironischer Blick auf das arbeitsscheue und kulturliebende Leben jenseits der Konventionen.
Tobias Mindernickel
Anhand eines Außenseiters und seines Hundes erfolgt eine tragikomische Sicht auf Mitleid und die Mitleidsforderung, wie sie Schopenhauer prägte.
Der Wille zum Glück
Am Trevi-Brunnen in Rom wird einem jungen Herzkranken auf spektakuläre Weise ein Omen für seine Hochzeit offenbar.
Doktor Faustus
Brief an Otto GrautoffMünchen, 17. Februar 1896
(Thomas Mann: Briefe an Otto Grautoff 1894-1901 und Ida Boy-Ed 1903-1928, S. 69f.)
Schreiben über Rom
Brief an Otto GrautoffMünchen, 19. März 1896
(Thomas Mann: Briefe an Otto Grautoff 1894-1901 und Ida Boy-Ed 1903-1928, S. 73)
Buddenbrooks Verfall einer Familie
Buddenbrooks Verfall einer Familie
„Als ich Buddenbrooks zu schreiben begann, saß ich in Rom, drei Jahre schrieb ich an dem Buch mit Müh und Treu." (Thomas Mann, Bilse und ich, 1905)
Im Sommer 1897 begann Thomas Mann in Palestrina mit den Vorarbeiten für seinen Weltberühmten Roman Buddenbrooks (1901). Fern von seiner Heimat ließ er sich von eben dieser für den Roman inspirieren. Er trug den "Stoff" für seinen ersten Roman zusammen, indem er unter anderem briefliche Korrespondenzen mit Verwandten und Freunden aus Lübeck führte. Im Herbst desselben Jahres begann Thomas Mann mit ersten Niederschriften des Romans.
Buddenbrooks erzählt in vier Generationen das Leben und den Verfall der norddeutschen Kaufmannsfamilie Buddenbrook.
Rom in Buddenbrooks
Thomas Manns Aufenthalt in Rom hat in Buddenbrooks Spuren hinterlassen. So wird etwa in einem der ersten Kapitel beschrieben, wie ein Gast während einer Abendgesellschaft bei den Buddenbrooks von seinem Aufenthalt in Rom berichtet:
»Das Gespräch floß in einen Gegenstand zusammen, als Jean Jacques Hoffstede auf sein Lieblingsthema zu sprechen kam, auf die italienische Reise, die er vor fünfzehn Jahren mit einem reichen Hamburger Verwandten gemacht hatte. Er erzählte von Venedig, Rom und dem Vesuv, er sprach von der Villa Borghese, wo der verstorbene Goethe einen Teil seines Faust geschrieben habe, er schwärmte von Renaissance-Brunnen, die Kühlung spendeten, von wohlbeschnittenen Alleen, in denen es sich so angenehm lustwandeln lasse, und jemand erwähnte des großen, verwilderten Gartens, den Buddenbrooks gleich hinter dem Burgthore besaßen . . .«
(Thomas Mann, Buddenbrooks, 1901)
Postkarte an Otto Grautoff Rom, 3. Dezember 1897
(Thomas Mann: Briefe an Otto Grautoff 1894-1901 und Ida Boy-Ed 1903-1928, S. 82)
Brief an Otto Grautoff Rom, Via del Pantheon 57,II, 13. Januar 1897
[...] Mein Leben in Rom ist noch das relativ angenehmste, das ich leben kann, zumal meine literarische Verbindung mit Deutschland nicht abgebrochen ist und die interessanten Bücher und Journale mir zugänglich sind. [...] Gewöhnt übrigens daran, das Pantheon vor der Hausthür zu haben und vom Pincio über die majestätische Stadt nach Sankt Peter blicken zu können, ängstige ich mich wie vor einem bösen Schicksal davor, im nächsten Jahre in Münchens Schwanthaler-Öde zurückzukehren […]. Wir haben hier, solange die Tramontana anhält, verhältnismäßig kaltes Wetter bei blauem Himmel gehabt; nun wird der Scirokko wohl bis Ende Februar die Herrschaft behalten, denn im März beginnt ohnehin der Frühling, - der erste Frühling, den ich in Italien erleben werde: also der erste, den ich überhaupt erlebe.“
(Thomas Mann: Briefe an Otto Grautoff 1894-1901 und Ida Boy-Ed 1903-1928, S. 83-86)
Brief an Otto GrautoffRom, 23. April 1897
(Thomas Mann: Briefe an Otto Grautoff 1894-1901 und Ida Boy-Ed 1903-1928, S. 94.)